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Was ist Design Thinking?

Den Begriff «Design» kennen wir nicht aus der Entwicklung von Produkten, der Architektur oder dem Grafikdesign – mit Design Thinking, sprich mit kreativen, interaktiven Methoden und Prozessen, lassen sich auch Lösungen für Probleme im Geschäftsalltag finden.

10.11.2021

<strong>Denken wie ein Designer – Dino Beerli und sein Superloop Innovation Team</strong>

Dino Beerli und sein Superloop Innovation Team begleiten Unternehmen bei der Entwicklung von Innovation und bei der agilen Zusammenarbeit. Dabei wenden sie die Design-Thinking-Methode an. Bei dieser stehen die Zielgruppen und ihre Bedürfnisse im Zentrum. Ziel ist es, bessere Lösungen für ebendiese Menschen zu entwickeln. Design Thinker schauen durch die Brille der Nutzerin und des Nutzers auf das Problem und dessen Lösung. Sie «denken» wie ein «Designer» - daher der Name.

Design Thinking wird in der Regel ganz zu Beginn eines Vorhabens angewendet. Nämlich dann, wenn man weder die Lösung kennt, noch die Problemstellung klar definiert ist. Um diese zu ergründen, geht man agil und iterativ vor. Das heisst, man testet Lösungsansätze immer wieder im direkten Kontakt mit der Zielgruppe, lernt dabei kontinuierlich ihre Bedürfnisse kennen und kann die Lösungsansätze schrittweise verbessern. Um Ideen greifbar und erlebbar zu machen, arbeitet man mit Prototypen und holt damit direkt bei den Zielgruppen Rückmeldungen ein. Die Faustregel beim Entwickeln von Prototypen lautet: pragmatisch entwickeln, schnell testen, viel lernen und erneut verbessern.

Bekannt geworden ist Design Thinking durch Produktinnovationen. Der Ansatz steckt hinter dem Erfolg vieler Start-ups. Sie haben in der Regel wenig Geld für ihre Produkte und sind darauf angewiesen, ausschliesslich Lösungen zu entwickeln, die ihre Kundinnen und Kunden wirklich begeistern. Die Design-Thinking-Methode hilft dabei, Ideen und Projekte von Beginn an optimal aufzusetzen oder - wenn sie nicht zielführend sind - gleich zu verwerfen.

 

Einige Beispiele aus dem Design­Thinking-Alltag:

Eine NGO will herausfinden, warum ihre Zielgruppe die Unterstützungs- und Beratungsangebote nicht nutzt, obwohl diese sehr hilfreich wären.

Ein auf Nachhaltigkeit ausgerichteter Möbelvertrieb erforscht die Bedürfnisse seiner Kundschaft und die Art, wie sie Kaufentscheide fällt. Er kann so seine Angebote besser auf die Kundinnen und Kunden ausrichten.

Eine Gemeinde will den Bewilligungsprozess für Veranstaltungen einfacher und nutzerfreundlicher gestalten.

Ein Museum plant einen grossen Neubau, indem es seine Ideen und Modelle laufend seinen Zielgruppen spiegelt. Auch die Umsetzung erfolgt schrittweise, um die Lösungsansätze systematisch zu testen.

Eine Schule plant eine kreative Projektwoche, die den Kindern einen realen Mehrwert bieten und wirklich Spass machen soll.

Wie funktioniert Design Thinking im Alltag?

Vier Aspekte sind beim Anwenden von Design Thinking zentral:

1. Design-Thinking-Prozess mit dem Phasenmodell: Double Diamond

2. Unterscheidung zwischen Wünschbarkeit und Machbarkeit: Sweet Spot

3. Arbeiten in interdisziplinären Teams

4. Machen, statt zu viel denken: Design Doing

Design-Thinking-Prozess mit dem Phasenmodell: Double Diamond

Es gibt verschiedene Modelle für den Design-Thinking­Prozess. Der sogenannte Double Diamond veranschaulicht die Essenz aller Modelle am klarsten und hilft, zwei wesentliche Dinge zu unterscheiden:

In der ersten Phase widmet man sich ausschliesslich dem Problem (erster Diamant = entdecken und verstehen, Erkenntnisse gewinnen) und denkt dabei möglichst breit (divergierend, öffnend). Dazu führt man auch Interviews mit Nutzerinnen und Experten durch.

In der zweiten Phase wendet man sich den Lösungen zu (zweiter Diamant = Ideen generieren, Lösungen entwickeln) und konzentriert sich auf das Wesentliche (konvergierend, schliessend). Auch hier werden zu Beginn möglichst viele, auch ausgefallene Ideen – am besten in interdisziplinären Teams – zusammengetragen. Die besten testet man dann so lange aus, bis man eine Lösung findet, die die Zielgruppe begeistert.

Wünschbarkeit von Machbarkeit unterscheiden: Sweet Spot

«Das geht eh nicht» oder «Das ist zu teuer» sind Aussagen, die man sehr oft hört. Sie sind sehr wertvoll, doch meistens werden sie zu früh im Prozess geäussert. Die konsequente Unterscheidung zwischen der Wünschbarkeit einer Lösung aus Zielgruppensicht und der Machbarkeit sowie Finanzierbarkeit aus Organisations- und Anbietersicht hilft, diese Diskussionen effizient zu führen.

 

Arbeiten in interdisziplinären Teams

Design Thinking ist vergleichbar mit einer Teamsportart, denn zusammen entwickelt man bessere Ideen. Die ideale Teamzusammenstellung sieht folgendermassen aus:

möglichst divers in Bezug auf Fachwissen, soziokulturellen Hintergrund, Charakter

Profis auf ihrem spezifischen Gebiet

Mitglieder sind offen, sozialkompetent und fähig, im Team zu arbeiten

In heterogenen Teams zu arbeiten, ist anspruchsvoll; umso wichtiger sind dabei gegenseitiger Respekt, Vertrauen, konstruktives Feedback und dass zu Beginn das gemeinsame Verständnis zum Vorgehen geklärt wird.

Machen, statt zu viel denken: Design Doing

Design «Thinking» ist eigentlich der falsche Begriff, denn der Ansatz lebt vom Machen und Testen. Im Design-Thinking-Prozess wird versucht, eine Idee sichtbar und fassbar zu machen, um diese der Zielgruppe zu präsentieren. Denn nur die Realität zeigt, ob eine Idee wirklich funktioniert. Wenn immer möglich, wird deshalb mit Bildern, Visualisierungen und Prototypen gearbeitet. Das löst oft ein «Ach, so hast du das gemeint!» aus und hilft, Missverständnisse aus dem Weg zu räumen und ein tieferes Verständnis für die Überlegungen hinter der Idee zu bekommen.

Aktuelle Kundenprojekte von Dino Beerli und Superloop

Zukunft Kunstmuseum Bern

unterstützt mit dem Ideenlabor den Kanton Bern und das Schweizerische Rote Kreuz

auf Design Thinking basierte Strategieentwicklung für RTS Radio Télévision Suisse Romande

Post AG, die Zukunft des analogen Briefeschreibens

Kickbox-Intrapreneur-Programm, ehemals Swisscom, jetzt ready AG

 

Dino Beerli (*1980) studierte an der Universität Lausanne Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, an der Universität Zürich angewandte Psychologie. Mit seiner Firma Superloop Innovation begleitet der Experte für Innovation und Neue Arbeit werteorientierte Unternehmen und Non-Profit-Organisationen bei der Entwicklung von Innovation und agiler Zusammenarbeit. Er lanciert ebenfalls eigene Projekte in den Bereichen Bildung, soziale Innovation sowie kreative Job- und Lebensgestaltung. In seinem Buch «Geilzeitarbeit» (Stämpfli Verlag 2019) zeigt er, welche historisch gewachsenen Vorstellungen unserem Glück oft im Weg stehen und wie man mit Design Thinking seine Arbeit neu erfinden kann. www.superloop.ch