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Hemmige

s git lüt die würden alletwäge nie

es lied vorsinge so win ig jitz hie

eis singen um kei prys nei bhüetis nei

wil si hemmige hei

 

si wäre vilicht gärn im grund gno fräch

und dänke das syg ihres grosse päch

und s laschtet uf ne wi ne schwäre stei

dass si hemmige hei

i weis das machet eim heiss verschlat eim d stimm

doch dünkt eim mängisch o s syg nüt so schlimm

s isch glych es glück o we mirs gar nid wei

dass mir hemmige hei

 

was unterscheidet d mönsche vom schimpans

s isch nid di glatti hut dr fählend schwanz

nid dass mir schlächter d böim ufchöme nei

dass mir hemmige hei

 

me stell sech d manne vor wenns anders wär

und s chäm es hübsches meiteli derhär

jitz luege mir doch höchstens chly uf d bei

wil mir hemmige hei

 

und we me gseht was hütt dr mönschheit droht

so gseht me würklech schwarz nid nume rot

und was me no cha hoffen isch alei

dass si hemmige hei

 «Hemmige» aus: Mani Matter: Us emene lääre Gygechaschte ©2011 Zytglogge Verlag

Mani Matter

Spricht man von Hemmungen, denken wir sofort an Mani Matter, der das Thema 1969 unvergleichlich gut auf den Punkt gebracht hat. Doch wer war Mani Matter überhaupt?

Der 1936 in Herzogenbuchsee geborene Hans Peter wurde von seiner niederländischen Mutter Jan, von seiner Schwester Nani genannt, woraus letztlich Mani wurde. Schon in seiner Schulzeit in Bern schrieb er erste berndeutsche Chansons, vor allem inspiriert von französischen Chansons, etwa von Georges Brassens und Maurice Chevalier.

1960 war er erstmals im Radio zu hören, öffentliche Auftritte gab er zunächst nur zusammen mit den Berner Troubadours, Fritz Widmer, Ruedi Krebs, Jakob Stickelberger, Bernhard Stirnemann, Markus Traber. Die erste Schallplatte erschien 1966. Sein erstes Soloprogramm startete er auf Drängen von Emil Steinberger im Herbst 1971 im Kleintheater Luzern.

Mani Matter war, wie sein Vater, Jurist. 1963 erwarb er das bernische Fürsprecherpatent, 1965 promovierte er als Jurist. Ab 1970 war er Rechtskonsulent der Stadt Bern und erhielt gleichzeitig einen Lehrauftrag an der Uni Bern für Staats- und Verwaltungsrecht.

Auf der Hinfahrt zu einem Konzert in Rapperswil kollidierte er am 24. November 1972 mit einem Lastwagen und starb auf der Stelle. Er wurde nur etwas mehr als 36 Jahre alt.

Seine Chansons sind heute Teil des populären Liedguts der Deutschschweiz. Es lohnt sich, seine Liedtexte genauer anzuschauen.

Quellen: Zytglogge Verlag, Wikipedia