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Der Feuerwehrverband und Stämpfli: seit 125 Jahren zusammen im Einsatz

Die Stämpflische Buchdruckerei (O-Ton im Vertrag) konnte damals einen bis heute zentralen Kunden gewinnen. Die Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Feuerwehrverband (SFV) startete am 1. Januar 1888 mit dem Druck und der Spedition der Schweizerischen Feuerwehrzeitung. Heute liegen auch Verlagsservices sowie die Internetseite in der Verantwortung der Stämpfli Publikationen AG, und die Redaktion arbeitet mit System, der Stämpfli EditorBox.

Wie sich die Arbeit der Feuerwehr und des Verbandes in den vergangenen 125 entwickelt hat, erfahren Sie im nachfolgenden Interview, das wir mit dem Zentralpräsidenten Laurent Wehrli führen konnten.

Übrigens: 1888 waren Vincent van Gogh und Claude Monet noch am Malen, trieb Jack the Ripper sein Unwesen in London, wurde die Brünigbahn eröffnet und kam Gottlieb Duttweiler auf die Welt.

Herr Wehrli, 125 Jahre sind ein sehr langer Zeitraum. Welchen Auftrag hatte die Feuerwehr damals zu erfüllen?

Der Auftrag der Feuerwehr ist praktisch immer noch derselbe: sich selber schützen, um Menschen in Not bestmöglich retten zu können, und im Bereich der Brandbekämpfung auf dem neuesten Stand bleiben, damit man Brände optimal löschen und gleichzeitig Gebäude und Vermögenswerte nach Möglichkeit vor der Zerstörung retten kann.

Heutzutage verfügt die Feuerwehr über hochmoderne Geräte zur Brandbekämpfung und über entsprechende Löschtechniken. Was ist abgesehen vom Löschwasser noch genauso wie vor 125 Jahren?

Ich würde sagen die Motiva­tion, seinen Mitmenschen zu helfen und dazu beizutragen, dass für die Bevölkerung ein hohes Sicherheitsniveau gewährleistet ist. Im Übrigen sind die Feuerwehrleute ein Teil unserer modernen Gesellschaft und nutzen neue Technologien, damit sie ihre Aufgaben noch besser wahrnehmen können.

Früher hatte die Feuerwehr in Bezug auf die Anfahrtswege und das schwierige Vorstossen bis zum Brandherd mit grossen Schwierigkeiten zu kämpfen. Können Sie uns weitere Elemente nennen, die früher bei der Brandbekämpfung schwieriger waren als heute?

Gewisse technische Hilfsmittel standen damals nicht zur Verfügung. Dazu gehören beispielsweise Autodrehleitern und Hubretter, mit denen Rettungseinsätze im oberen Bereich von hohen Gebäuden rascher durchgeführt werden können. Ebenfalls zu erwähnen sind die Wärmebildkameras, mit denen man «verborgene» Brandherde besser erkennen, das Ausbreiten eines Feuers einfacher vorhersehen und auf diese Weise allzu negative Überraschungen vermeiden kann, sowie die Atemschutzgeräte, dank denen die Feuerwehrleute ohne Selbstgefährdung in Räume voller Rauch vordringen können. Da früher alle diese Hilfsmittel und zahlreiche weitere nicht zur Verfügung standen, waren die Einsätze schwieriger und heikler als heute. Doch wir sollten uns nichts vormachen: Die Tätigkeit der Feuerwehrleute ist trotz aller modernen Technologie leider auch heute noch ein gefährlicher Beruf!

Wie haben sich die Aufgaben und die Arbeit des Verbands bis heute entwickelt?

Zu den grundlegenden Aufgaben des Schweizerischen Feuerwehrverbands (SFV) gehören nach wie vor die Vertretung, die Koordination, die Ausbildung und der Schutz der Feuerwehrleute in der ganzen Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein. Verändert haben sich insbesondere das Umfeld, die Bedürfnisse und die Lösungen. Dazu gehören die Schaffung von neuen Koordinationskreisen für die kantonalen Gebäudeversicherungen und die kantonalen Inspektoren sowie die Feuerwehr Koordination Schweiz (FKS), die vor allem für die Festlegung des rechtlichen Rahmens, die Erarbeitung der gesamtschweizerisch gültigen Reglemente sowie für die Durchführung von bestimmten Ausbildungen zuständig ist.

Wie sehen Sie die Zukunft der Schweizer Feuerwehrleute? Was beschäftigt den Verband am meis­ten?

Im Zeitalter der unablässigen Entwicklung von neuen Technologien und von immer innovativeren Lösungen steht etwas eindeutig fest: Es wird immer Feuerwehrleute geben. Das Löschen von Bränden aus der Ferne mithilfe einer elektronischen Anwendung wird vielleicht in bestimmten Spezialfällen möglich sein. Die neuen Geräte und Einrichtungen sind zwar wertvolle Hilfsmittel, doch das Urteilsvermögen, die Reaktionsfähigkeit und die Wahl der richtigen Taktik werden immer mit Männern und Frauen verbunden sein, die für die Feuerwehr im Einsatz stehen.

Kurzfristig gesehen stehen für den SFV die folgenden Anliegen im Vordergrund: die Anerkennung des Status der professionellen und der freiwilligen sowie der Milizfeuerwehrleute, die Weiterführung der Ausbildungen, die für die Sicherheit der eingesetzten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für das richtige Verhalten nach dem Eingehen von Notrufen erforderlich sind, und schliesslich der Einbezug des SFV durch alle zuständigen Behörden, wenn diese Überlegungen zu neuen notwendigen Massnahmen für den Schutz der Bevölkerung anstellen.

Stämpfli Publikationen ist für die Fachzeitschrift «118 Swissfire.ch» (Abonnementverwaltung, Inseratemanagement, Premedia und Produktion) und für das Internetportal des Verbands zuständig. Was wünschen Sie sich von Stämpfli für die Zukunft, und wo wird diese Zusammenarbeit hinführen?

Zunächst möchte ich der Stämpfli Publikationen AG herzlich zu dieser langen Zusammenarbeit gratulieren. Ich wünsche allen Beteiligten weitere 125 erfolgreiche Jahre! Mindestens! Bei dieser Gelegenheit möchte ich allen Führungsverantwortlichen und dem gesamten Team von Stämpfli dafür danken, dass sie sich so stark für eine hohe Qualität ihrer Leistungen engagieren. Ich freue mich, dass der SFV für seine verschiedenen Publikationen weiterhin auf die Kompetenzen und die Profes­sionalität dieses Unternehmens zählen kann.