- Vorwort
Von Syntax und Interpunktion
Ich gehe mit der Zeit fasse früh im Jahr wenn die Zeit da ist gute Vorsätze auch wenn ich sie selten umsetze. DasistwieSiesofortfeststellenkeinperfektgeschriebenerSatzundetwasschwerverständlich. Aber, das! lässt. sich? auch; vom – dritten: Satz, sagen! er: ist. nicht, weniger: mühsam? zu; lesen.
20.03.2008
Wir haben das ja ab der ersten Klasse gelernt. Ein Satz endet mit einem Punkt. Nebensätze werden einfacher erfasst, wenn wir am richtigen Ort ein Komma setzen. Es ist eben etwas anderes, wenn ich oben schreibe: Ich gehe mit der Zeit. Oder aber: Ich gehe, mit der Zeit. Den Unterschied merken Sie spätestens dann, wenn Sie zu Hause Gäste haben mit dickem Sitzleder.
Spannend und abwechslungsreich zu lesen sind Texte, die bewusst gestaltet wurden hinsichtlich geschickt gewählter Einteilung in Kapitel und Abschnitte, leicht erfassbaren Satzlängen, sinnvoll verwendeter Interpunktion. Auch wenn wir Textaufbau und Satzzeichen ab den ersten Schuljahren lernen, bereiten sie uns noch heute oft Kopfzerbrechen. Und sie bereiten uns auch in der Gestaltung des Alltages Mühe. Eine Woche ohne jedes Komma, kein Punkt am Ende und keine Wortzwischenräume, das klingt eher hektisch. Für mich wäre aber auch ein Alltag, welcher dauernd durch Zeichen unterbrochen wird, ziemlich bemühend. Ich möchte Zeit haben, etwas in einem Zug fertig zu bearbeiten oder mich länger einer interessanten Sache widmen zu können.
Die Pausen sind wie Wortzwischenräume. Kommas innerhalb der Woche erlauben, einfacher zu erfassen, was Sache ist. Mit einem Punkt abschliessen, wenn gesagt ist, was zu sagen ist. Gedankenstriche einfügen, um nicht alles vorschnell zu beantworten. Fragezeichen sind nicht lästig, fordern eher auf zum Überprüfen, Nachdenken, vielleicht sogar zum Weichenstellen. Und immer wieder Ausrufezeichen: lachende, ärgerliche, schrille, Vorsicht heischende. Ich bin kein Dampfkochtopf, der erst bei Überdruck das Ventil öffnet.
Sätze, Absätze und Kapitel, Ferien, Auszeiten, Lebensabschnitte: Diese Gestaltung liegt in meiner Hand. Die letzte Seite meines Buches wird von einer grösseren Macht bestimmt. Aber bis dahin, ob hundert oder zweihundert Seiten, bin ich der Verfasser dieses Werkes. Hoffen wir, dass das Werk seinen Meister lobt.