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Schnuppern in der Berufswelt

Fabian Zuberbühler musste am 11. November 2010 früh aus den Federn. Der Grund: nationaler Zukunftstag. Bereits um sechs Uhr begleitete er seinen Vater Gerhard zur Frühschicht in die Druckerei. Für die anderen Buben und Mädchen, die an diesem Tag ihren Vätern, Müttern, Onkeln, Tanten oder Bekannten bei der Arbeit über die Schulter schauen konnten, begann der Anlass, der früher Tochtertag hiess, später.

Um 8.30 Uhr begrüsste die Organisatorin und Lernendenverantwortliche Germaine Pilz die zwölf Jugendlichen zwischen 11 und 14 Jahren und erklärte kurz, was bei Stämpfli alles hergestellt wird und welche Berufe erlernt werden können. Nach einer kleinen Stärkung zeigte Roland Wegner auf einem Betriebsrundgang die verschiedenen Arbeitsschritte, die für die Herstellung eines Buchs notwendig sind.

Präsent basteln

Nun konnten die Jungen und Mädchen in der Buchbinderei selbst aktiv werden. Unter fachkundiger Anleitung von Norina Brandenberg wurden verschiedenfarbige Blätter aufeinandergestapelt, gedreht und geleimt – und fertig war der Notizblock. «Am besten gefallen hat mir dabei die Farbzusammenstellung», meinte Mensur Xhinovci.

Nach dem Mittagessen zeigten die Lernenden Polygrafen  den Jugendlichen, wie man Fotos bearbeitet. «Die Bildbearbeitung gefiel mir am besten. Ich habe mir ein Piercing machen lassen – im Photoshop», so Michel Stucki, der Marc Janz begleitete.

Anschliessend erhielten die jungen Leute einen Einblick in die Arbeit ihrer Eltern oder Verwandten. Shania Mendez zum Beispiel besuchte ihre Gotte Monika Berdan im Korrektorat. «Das Korrekturlesen ist nicht so mein Ding. Es ist mir zu langweilig», findet Shania. Früher wollte sie Meeresbiologin werden – wegen der Delfine –, heute eher Grafikerin.

Auch Fabian Zuberbühler will sich noch nicht festlegen in Bezug auf seine Berufswahl. Er kann sich aber vorstellen, wie sein Vater in der Druckerei zu arbeiten: «Früh aufstehen ist kein Problem. Ich müsste allerdings früher ins Bett!»