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Auf neuen Wegen: wandern.ch

Für den Verband Schweizer Wanderwege entwickelte eine Agentur – in Zusammenarbeit mit der Stämpfli Publikationen AG – ein integriertes Kommunikationskonzept, das die analogen und digitalen Medien des Verbands in der Serviceplattform «wandern.ch» vereint und crossmedial verbindet.

Das Magazin WANDERN.CH, vormals «Wanderland Schweiz», ist die Zeitschrift der Schweizer Wanderwege, dem Dachverband der kantonalen Wanderwegorganisationen. Die Auflage des Magazins konnte während der letzten Jahre stetig leicht gesteigert werden. Trotzdem wurden im Rahmen der Erarbeitung des Marketingkonzepts zur Steigerung der Bekanntheit des Verbandes die Positionierung des Magazins sowie die Bedürfnisse der Leserinnen und Leser hinterfragt. Aus Fokusgruppen mit Nichtlesern des Magazins «Wanderland Schweiz» und verbandsinternen Workshops resultierten folgende Erkenntnisse: Das neue Konzept soll aus dem Verbandsorgan ein modernes Special-Interest-Magazin machen. Es soll Wanderträume wecken, Emotionen und Inspirationen vermitteln und gleichzeitig die Leser in die weitere Medienwelt der Schweizer Wanderwege führen.

Das neue Magazin

Inhaltlich setzt das Magazin auf spannende Geschichten rund ums Wandern und spektakuläre Bilder. Wegbeschreibungen, kulturelle Tipps oder gastronomische Angebote findet der Leser kompakt am Ende der Reportage oder in den Wandervorschlägen. Produktneuheiten und -tests sowie touristische Highlights runden das Angebot ab. Mit Onlinehinweisen für Routenplanung und Ausrüstung sind die Heftinhalte konsequent mit der Website verlinkt. Am deutlichsten zeigt sich die crossmediale Nutzung bei den Wandervorschlägen. Zum einen stehen sie den Lesern als Reportagen und heraustrennbare Karten im Magazin zur Verfügung, zum anderen können die Abonnenten sie online abrufen – mit Beschreibung und interaktiven Elementen wie Landeskarten, GPS-Daten, Zugang zu Fahrplänen u.v.m. Gleichzeitig wird auch auf das zum jeweiligen Thema passende Angebot des verbandseigenen Webshops hingewiesen. 

Service auf verschiedenen Kanälen

Nach zwei Jahren Vorbereitungszeit war es endlich so weit. Ende März 2013 traf die erste Ausgabe des Magazins WANDERN.CH pünktlich bei 21000 Abonnenten und zum ersten Mal an den Kiosken ein. Zum gleichen Zeitpunkt ging die Serviceplattform www.wandern.ch online. Begleitet wurde der Relaunch durch eine Reihe von Marketingaktionen. Dazu gehörten die Landingpage (Webseite) zur Bestellung von Probenummern und Abonnements, Telefonmarketing, der Vertrieb des Magazins am Kiosk mit Promoaktionen und das Vertonen von Wandervorschlägen zu Hörwanderungen, die in zehn Lokalradios ausgestrahlt wurden.

Relaunch der beiden Medien geglückt

Das schlichte, erfrischende Heftlayout mit vielen Landschaftsbildern hebt sich deutlich von anderen Outdoormagazinen ab, und die redaktionelle Arbeit mit spannenden Geschichten zu Wanderungen kommt bei der Leserschaft sehr gut an. So konnte die Auflage des Magazins WANDERN.CH im ersten Jahr um zehn Prozent gesteigert werden. Rund 200 000 Besucherinnen und Besucher nutzten bisher die Serviceplattform mit über 1,3 Millionen Seitenaufrufen im ersten Jahr. Neben den vielen Informationen rund um das Wandern und ebenfalls imposanten, abwechselnden Bildern sind vor allem die wöchentlich wechselnden Wandervorschläge beliebt, die auch auf der Landeskarte 1:25000 ausgedruckt oder als GPS-Track heruntergeladen werden können.

Karl Lüönd

Q-Award

Der Erfolg der beiden Medien blieb nicht ungekrönt. An der Trendtagung Fach- und Spezialmedien des Verbandes Schweizer Medien im November 2013 durfte das Redaktionsteam den Q-Award für herausragende verlegerische und redaktionelle Gesamtleistungen im Bereich der Fach- und Spezialmedien entgegennehmen. Die Jurymitglieder betonten, dass der Relaunch des Magazins nicht nur inhaltlich  mit Variationen der journalistischen Darstellungsformen  und gestalterisch, sondern auch in Verbindung mit den zahlreichen Angeboten auf der Website überzeugt. Publizist Karl Lüönd: «Bemerkenswert ist, dass der Relaunch nicht aus einer Not- oder Drucksituation heraus angestossen ist, sondern in einem offensiven Geist.»

Herausforderung Crossmedia

Für dieses Projekt wurden in einer ersten Phase die Kanäle Print, Web und Audio (Hörwanderungen) bespielt, und im laufenden Jahr werden die Kanäle Video (Wandervideos) und Social Media dazustossen. Das Nutzen unterschiedlicher Medienkanäle bedeutet für ein kleines Verlags- und Redaktionsteam wie das der Schweizer Wanderwege eine ganz besondere, grosse Herausforderung. Darum ist es auf kompetente Partner angewiesen, die die crossmedialen Herausforderungen gut kennen. In der engen Zusammenarbeit mit Stämpfli stiessen die Schweizer Wanderwege jederzeit auf grosse Cross-Media-Erfahrungen sowie eine hohe Flexibilität der Systeme, die ein wesentlicher Faktor dabei waren, den Relaunch des Magazins termingerecht zu lancieren und darüber hinaus ein qualitativ sehr hochwertiges Magazin zu drucken.

Wie wärs …

… über das Hohtürli zu wandern?

Vom Kiental wandert man in Richtung Griesalp. Diese Strecke kann auch mit dem Postauto (steilste Strecke Europas) zurückgelegt werden. Interessant ist auf diesem Wegteil der Tschingelsee, der erst 1972 nach einem Unwetter entstanden ist und nun langsam wieder am Versanden ist. Ab der Griesalp gilts ernst: Von hier aus führt der Weg in drei bis vier Stunden recht steil hinauf zum Hohtürli. Im Berghaus Bundalp kann man unterwegs rasten und/oder ein feines Znüni geniessen. Die letzte halbe Stunde des Weges zum Hohtürli und damit zur SAC-Hütte Blüemlis­alp hat es in sich: Der Weg führt hier entlang einer Felswand und fordert den letzten Rest an Puste. Dafür ist der Blick von oben herab dann auch alle Strapazen wert. Lasst euch überraschen!

Am nächsten Morgen führt uns der Weg vorbei am wunderschönen Oeschinensee, wo man baden, essen, übernachten und die schöne Landschaft geniessen kann, nach Kandersteg. Der letzte Teil der Strecke (Oeschinensee–Kandersteg) kann auch per Gondel bewältigt werden.

Dies ist eine sehr schöne, anstrengende, aber nicht gefährliche Wanderung. Für Profis ist sie an einem Tag zu bewältigen, den Geniessern und denen mit etwas weniger Puste empfehle ich, in der Blüemlisalphütte auf dem Hohtürli zu übernachten.

Viel Vergnügen!

Silvia Rosenstiel, Rechnungswesen