• Unsere Sicht

Energie bewusst einsetzen

Energie steht uns nicht unbegrenzt zur Verfügung. Das gilt sowohl für Strom und Wärme als auch für die Energie, die wir selbst täglich aufwenden: bei der Arbeit, im Miteinander oder im persönlichen Wachstum. Für die Stämpfli Gruppe ist es deshalb wichtig, nachhaltig mit Energie umzugehen und sie gezielt dort einzusetzen, wo sie wirklich etwas bewirkt. Dies betrifft alle vier Säulen der Nachhaltigkeit: die ökologische, die ökonomische, die soziale und die kulturelle.

Ganzheitliche Nachhaltigkeit bei der Stämpfli Gruppe

1. Energie im Kreislauf – Ressourcen effizient und umweltbewusst nutzen

Energie sparen kann ganz einfach sein: In Monaten mit geringerer Auslastung sinken der Strom- und der Wärmeverbrauch in unserer Produktionshalle signifikant. Nicht zuletzt deshalb erstellen wir jedes Jahr in Zusammenarbeit mit der Stiftung myclimate einen Umweltkennzahlenbericht inklusive CO2-Bilanz. Damit finden wir heraus, ob wir nur weniger Energie verbraucht haben, weil weniger gedruckt wurde, oder ob der Energieverbrauch auch gemessen an der Menge umgesetzter Aufträge gesunken ist. In den letzten Jahren konnten wir sowohl unsere Gesamtemissionen als auch die Emissionen pro gedrucktes Produkt verringern. Dies ist vor allem durch Effizienzsteigerungen und Investitionen in neue Produktionsanlagen gelungen.

Energie einzusparen, ist für Stämpfli kein neues Anliegen. Bereits in der 2012 zum ersten Mal niedergeschriebenen Energiepolitik steht, dass wir anstreben, «unseren Energieverbrauch kontinuierlich zu senken und die Energieeffizienz unserer Anlagen und Prozesse zu optimieren». Auch beim Neubau an der Wölflistrasse 2003 wurde auf den Energiehaushalt geachtet: Im Sommer sorgt die automatische Nachtauskühlung für eine angenehme Raumtemperatur, im Winter wird mit der zurückgewonnenen Wärme aus unseren Produktionsmaschinen geheizt.

Klar ist aber, dass unser Maschinenpark grosse Mengen an Strom benötigt. Um diesen Bedarf so nachhaltig wie möglich zu decken, setzen wir auf einen Strommix, der zu 68 Prozent aus erneuerbaren Energien besteht. Der grösste Teil davon stammt aus Schweizer Wasserkraft. Wegen der Energiekrise mussten wir 2022 aus Kostengründen von 100 Prozent erneuerbarer Energie auf einen Mix mit Schweizer Kernenergie umstellen. So können wir weiterhin komplett auf fossile Energieträger verzichten. Unser Ziel ist es, bis 2030 wieder zu 100 Prozent erneuerbare Energie zu beziehen.

«Durch einen effizienten Umgang mit Energie leisten wir einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und schonen gleichzeitig die Umwelt und reduzieren unsere Kosten.»

Reto Gerber, Bereichsleiter Druckerei, Mitglied der Geschäftsleitung, Stämpfli Kommunikation

2. Energie in der Organisation – Strukturen, die Zukunft haben

Was früher Jahre gedauert hat, soll heute in wenigen Monaten umgesetzt werden. Technologische Entwicklungen, steigende Kundenerwartungen und wachsender Innovationsdruck führen auch bei uns zu immer schnelleren Veränderungszyklen. Deshalb braucht es passende Organisationsstrukturen, die Agilität ermöglichen und in denen die Energie unserer Mitarbeitenden sinnvoll wirken kann.

Die Netzwerkorganisation ist unser Weg dahin. Sie überträgt den Mitarbeitenden innerhalb definierter Rollen Verantwortung und Kompetenzen, sodass Teams schnell und eigenverantwortlich handeln können. Es entsteht eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe, die von Vertrauen, fachlicher Expertise und Eigenverantwortung geprägt ist. Komplexität lässt sich so besser bewältigen, und Überlastung wird reduziert. Die Vernetzung wird aktiv unterstützt, um flexibel und zielgerichtet auf Veränderungen reagieren zu können.

In den letzten Monaten wurde dieser Wandel in mehreren Abteilungen der Stämpfli Gruppe angestossen. In Workshops und Dialogrunden haben die Teams bestehende Rollen, Entscheidungswege und Zuständigkeiten hinterfragt und neu gedacht. Daraufhin haben sie eigene Strukturen entwickelt und schrittweise begonnen, darin zu arbeiten. Dabei sind auch neue Fragen aufgetaucht: Was bedeutet Karriere, wenn es keine klassische Hierarchie mehr gibt? Wer entscheidet am Schluss? Und wie gehen wir mit Unsicherheit um? Solche Spannungsfelder gehören zum Wandel dazu. Sie machen sichtbar, wo noch Klärung, Struktur oder Begleitung nötig ist. Hier helfen Retrospektiven, Feedback und externe Begleitung.

Die Netzwerkorganisation ist kein abgeschlossener Prozess, sondern entwickelt sich stetig weiter – durch Lernen, Ausprobieren und Anpassen. Sie soll uns helfen, die Energie im System nicht nur zu bewahren, sondern auch gezielt in Mitgestaltung und zukunftsfähige Entwicklung umzusetzen.

«Bei der Standortbestimmung haben wir schnell gemerkt, dass wir unsere Aufgaben besser verteilen können. Die Herausforderung dabei ist, den Schritt zu wagen und dem Prozess der Umstellung zu vertrauen – auch wenn noch nicht alle Fragen geklärt sind.»

Nicole Witschi, Verkaufsinnendienst, Stämpfli Verlag

3. Energie im Miteinander – gesellschaftlich verantwortlich

Unsere Energie fliesst bewusst auch in soziale Projekte und Initiativen. Dabei übernehmen wir Verantwortung, fördern die nachhaltige Entwicklung von Gesellschaft und Wirtschaft und setzen gezielt Impulse. Unser Engagement gilt nicht nur dem eigenen Unternehmen, sondern auch unserem Umfeld, das wir aktiv mitgestalten und stärken wollen.

Diese Haltung zeigt sich in vielfältiger Weise. So engagieren wir uns intensiv für eine inklusive Arbeitswelt. Für unseren Einsatz für die berufliche Integration von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen wurden wir 2024 durch die Universitären Psychiatrischen Dienste mit dem Best Practice Award des Berner Sozialsterns ausgezeichnet. Auch die Förderung des Nachwuchses liegt uns sehr am Herzen. Mit der nextgen haben wir eine Abteilung geschaffen, die vollständig aus Auszubildenden besteht und von Coaches begleitet wird. Dort sammeln unsere Lernenden von Anfang an echte Praxiserfahrungen und lernen, wie ein Unternehmen funktioniert. Zudem unterstützen wir Lernende, die aktiv im Leistungssport sind. Als von Swiss Olympic anerkannter leistungssportfreundlicher Lehrbetrieb ermöglichen wir ihnen, Ausbildung und Sport erfolgreich zu verbinden.

Neben der individuellen Förderung engagieren wir uns auch im regionalen Sport. Als Hauptsponsorin des BSV Future Bern, der Nachwuchsorganisation des nationalen Handballspitzenclubs, und als Unterstützerin des Damenhandballclubs Rotweiss Thun setzen wir uns seit Jahren für den Handballsport in der Region ein. Darüber hinaus beteiligen sich unsere Mitarbeitenden bei UNESCO-Arbeitseinsätzen zum Erhalt von Kulturgütern. So haben sie zuletzt im Lötschental aktiv zur Förderung der Biodiversität beigetragen.

Wir sind überzeugt, dass sich vielfältiges Engagement für alle auszahlt. Die Energie, die wir über das Tagesgeschäft hinaus einbringen, schafft Werte, die weit über unser Unternehmen hinaus spürbar sind.

«Unternehmerische Nachhaltigkeit beginnt immer bei der Kultur – bei der Haltung, das Ganze zu beachten und die Folgen des eigenen Handelns verantwortungsbewusst abzuwägen.»

Peter Stämpfli, Verwaltungsratspräsident, Stämpfli AG

4. Energie durch Werte – Unternehmenskultur als Energiehaus

Eine gelebte Kultur fördert das Wohlbefinden der Mitarbeitenden und ihre Identifikation mit dem Unternehmen. Sie prägt aber auch ihr Verhalten und beeinflusst damit, wie Kundinnen und Kunden das Unternehmen wahrnehmen. Die Stämpfli-Unternehmenskultur ist das Fundament für unser nachhaltiges Handeln. Sie baut auf dem Begriff «das Ganze» auf. Er beschreibt unser Verständnis, dass jeder Mensch und jedes Unternehmen in ein grösseres Ganzes eingebettet und bis zuletzt davon abhängig ist, aber auch davon profitiert. Deshalb müssen wir als Menschen und als Unternehmen zu unserer Gesellschaft und zur Umwelt Sorge tragen.

Unsere Unternehmenskultur definiert unsere gemeinsamen Werte und ermöglicht es uns, diese im Alltag zu leben. Dazu gehören Eigenverantwortung, gegenseitiger Respekt und die Bereitschaft, den einen Schritt mehr zu machen, aber auch die Freude an der täglichen Arbeit. All das erfordert von uns allen täglich viel Energie. Wenn unser Gegenüber diese Werte teilt und uns spüren lässt, dass wir Teil eines gemeinsamen Ganzen sind, gibt uns das Sicherheit im privaten wie im beruflichen Alltag. Diese Sicherheit spendet Energie, die jede und jeder Einzelne aus dem System ziehen und wieder zurückgeben kann. Eine gemeinsame Haltung ist wie ein Energiehaus, das uns Stabilität gibt, aber auch Bewegung und Flexibilität ermöglicht.

Die Stämpfli-Unternehmenskultur beinhaltet die Überzeugung, dass eine Arbeitsstelle sowohl Arbeits- als auch Lebensort ist. Wir können unsere Energie nicht trennscharf zwischen unserem Zuhause und unserem Arbeitsplatz aufteilen. Wenn unser Energiehaushalt durch übermässige Belastung durcheinandergebracht wird, beeinflusst uns dies immer als ganzer Mensch. Um eine gesunde Lebensbalance zu unterstützen, müssen Führungskräfte deshalb alle Einflüsse beachten und einschätzen können, denen ihre Mitarbeitenden ausgesetzt sind.

Johanna Stämpfli
Assistenz Geschäftsführung & Projekte
Stämpfli Verlag
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Christian Stämpfli
Kundenprojektleiter Print
Stämpfli Kommunikation
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