Wie wärs mit Joggen an der Aare

... mit Joggen an der Aare?

Die Aare ist immer da, bloss ihre Besucher nicht. Das ist ja okay so, aber in den kalten Wintermonaten sieht es am Aareufer um Thun aus, als ob dieser Bereich des Flusses höchstens vom Förster belebt würde. Bestenfalls stapfen ein paar Hündeler unmotiviert durch das halbhohe Gras, um Fido wiederzufinden. Sobald jedoch die Tage länger werden, dämmert es manch lauffreudigem Menschen, und die Aare begrüsst auf unendlich vielen Kilometern diejenigen, die vor allem mit sich selbst kämpfen. Dem kargen Ufer wird endlich wieder Leben eingehaucht. Manchen gehts um das Training für den nächsten Lauf, anderen (immer noch) ums Hündelen, wiederum anderen ist eher nach Schätzelen zumute. Wie dem auch sei: Für unser bescheiden sportliches Laufgrüppchen ist klar, dass die Aare im Frühling ein bisschen schöner glitzert, wenn man etwas vorgewärmt antritt, weil man dem Fluss schon in den trostloseren Monaten einen Besuch abgestattet hat. Dann steigt im Sommer statt der Puls nur noch die Freude auf das Bad im etwas wilden, sehr kühlen Nass. Was mich angeht, so ziehe ich dar­-aus mindestens eine Parallele zu meiner Arbeit (und meinem Hobby) als Webentwickler. Die Webwelt bewegt sich unaufhaltsam, aber wenn ich kontinuierlich ein wenig an den Themen «dranbleibe», springe ich – wenns darauf ankommt – auch gerne mal ins vertraute kalte Wasser. Ich weiss, worauf ich mich einlasse, oder habe mindestens das Selbstvertrauen, es herauszufinden.