Wer ist Dr. iur. L.L.M. Barbara K. Müller

20.12.2006

Warum haben Sie sich jemals für das Jurastudium entschieden?

Während der Zeit am Gymnasium habe ich zwischen Medizin und Jus geschwankt. Meine Entscheidung, Jura zu studieren, reifte dann jedoch nach zwei Praktika in einem Krankenhaus heran. Das Studium selbst empfand ich nicht als sehr inspirierend, die Studienwahl habe ich jedoch nie angezweifelt.

Wo ist für Sie heute die Herausforderung, Recht zu praktizieren, Recht zu lehren oder über Recht zu schreiben?

Entgegen der landläufigen Meinung, dass Recht eine trockene Angelegenheit sei, empfinde ich die Juristerei als eine spannende und lebendige Tätigkeit. Ich arbeite im Immaterialgüterrecht, wo insbesondere die sich entwickelnden Technologien immer neue und interessante Fragen aufwerfen.

Gibt es ein berufliches Projekt, welches Sie noch nicht in Angriff genommen haben, aber an dem Ihnen viel liegt?

Nach der Verwirklichung des Schweizerischen Handkommentars Urheberrechtsgesetz (SHK URG) habe ich für mich ein grosses Ziel erreicht, nämlich die Herausgebertätigkeit und Autorenschaft für ein Kommentarwerk zu verbinden. Ein weiteres Projekt, welches ich noch in Angriff nehmen möchte, ist, die zweite Auflage meiner Dissertation zu verfassen. Ausserdem würde ich langfristig auch gerne eine Lehrtätigkeit aufnehmen. Mein grösstes Projekt für die Zukunft liegt jedoch in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Gibt es neben Recht ein weiteres Gebiet, über das Sie gerne schreiben würden?

Ich würde gerne ein Kinderbuch verfassen, um die tollen Gutenachtgeschichten meines Vaters, die ich immer noch in guter Erinnerung habe, zu sammeln und für die Nachwelt zu erhalten. Dies würde ich gerne gemeinsam mit meinem Vater tun, der nebst den Grundideen auch noch seine zeichnerischen Fähigkeiten einbringen könnte. Bisher sind wir jedoch nie über das Brainstorming hinweggekommen – wohl deshalb, weil das schon so viel Spass gemacht hat.

Als passionierte Köchin könnte ich mir auch vorstellen, ein Kochbuch zu verfassen.

Welches Buch oder welche Bücher liegen neben der Fachliteratur auch noch auf Ihrem Nachttisch?

Ich bin eine fanatische Leserin und lese meist mehrere Bücher gleichzeitig. Mein absoluter Lieblings­autor ist Thomas Bernhard. Leider fehlt mir neben der Berufstätigkeit die Zeit, meine Leselust so wirklich auszuleben. Im Moment liegen bei mir Bücher von Thomas Hürlimann, Günter Grass und Bernhard Schlink auf dem Nachttisch.

Wie würden Sie ein Jahr Urlaub verbringen?

Ich bin jemand, dem Strandferien keinen grossen Spass machen. Ein Jahr auf einer einsamen Insel entfällt somit als Destination. Hätte ich ein Jahr Zeit, würde ich versuchen, die ganze Welt zu bereisen. Am meisten Zeit würde ich wohl in Südamerika und Afrika verbringen. An sich würde ich jedoch ein Jahr Zeit fast lieber für die Aus­übung von Hobbys wie Töpfern und Tennisspielen oder als Zeit mit der Familie nützen.

Falls Sie einen Wunsch frei hätten, welches wäre Ihr grösstes Anliegen?

Ich wünsche mir, Familie und Berufstätigkeit vereinbaren zu können und für all die Dinge endlich Zeit zu haben, die ich immer aufschiebe.