Wer ist Dr. iur. Alberto Achermann?

18.09.2009

Warum haben Sie sich für das Jurastudium entschieden?

Einerseits «per modum exclusionis», wie die Lateiner sagen; andererseits waren mein Grossvater und drei Onkel mütterlicherseits Juristen und als solche Vorbilder.

Wo ist für Sie heute die Herausforderung, Recht zu praktizieren, Recht zu lehren oder über Recht zu schreiben?

Mir fehlt die Fähigkeit, grundsätzliche Themen losgelöst von konkreten Fragen oder aktuellen Problemen zu erörtern. Am Anfang einer Forschung steht für mich daher immer eine Frage, die mich bewegt, in einem Gebiet, das mich besonders interessiert.

Auch das Recht ist dem steten Wandel der Zeit ausgeliefert. Was hat sich seit Ihrem Studium verändert?

In gesellschaftlichen Fragen hat sich die Schweiz stark geändert in den letzten 20 Jahren. Dies ist selbstverständlich nicht ohne Auswirkungen auf das Recht geblieben.

Gibt es ein berufliches Projekt, das Sie noch nicht in Angriff genommen haben, aber an dem Ihnen viel liegt?

Mich interessieren die prekären Lebensumstände, in denen Teile der Gesellschaft leben müssen. Neben dem Migrationsrecht, mit dem ich mich in den letzten Jahren stark beschäftigt habe, würde ich mich später gerne Recht und Praxis der Sozialhilfe zuwenden.

Gibt es neben Recht ein weiteres Gebiet, über das Sie gerne schreiben würden?

Bei allen Arbeiten interessiert mich immer der historische Aspekt; daher würde ich mich gerne vertieft mit Geschichte auseinandersetzen.

Wie schaffen Sie sich einen Ausgleich zum spannenden, aber anstrengenden Berufsalltag?

Ich empfinde meinen Berufs-alltag nicht als besonders anstrengend, sodass ich die «Freizeit» auch nicht als Ausgleich, sondern die anderen Tätigkeiten neben der bezahlten Arbeit als Wert für sich empfinde.

Können Sie uns eine interessante Geschichte aus Ihrem Berufsalltag erzählen?

Ich bin eher ein ausschweifender Erzähler, sodass der Platz hier nicht ausreichen würde. Aufgrund meiner Kontakte mit Flüchtlingen aus verschiedensten Regionen der Welt gäbe es aber einige Anekdoten zu erzählen. Abendfüllend wären Geschichten über Geschenke, die man von dankbaren Flüchtlingen erhalten hat.