Wechsel in der Marginalie-Redaktion

«Ich werde es vermissen, mit Mitarbeitenden Interviews führen zu können», meinte Antonia Lüthi im Gespräch, das ich mit ihr führte. Zehn Jahre lang war sie als Chef­redaktorin für unsere Hauszeitschrift verantwortlich, 42 Nummern sind von ihr herausgegeben worden. Nun hat sie auf Anfang 2013 die Verantwortung an Andrea Huggler übergeben, um sich vollständig auf die Leitung ihrer Abteilung «Korrektorat/Lektorat» konzentrieren zu können.

Die Berichterstattung über Stämpfli Interna sei das Bedeutendste an der Hauszeitschrift, das zeigten die internen und externen Rückmeldungen. «Die ‹Marginalie› ist für den Zusammenhalt der Mitarbeitenden wichtig. In den Gesprächen mit Mitarbeitenden aus allen Kulturkreisen erfuhr ich von merkwürdigen Hobbys, wurden mir viele lustige Geschichten, aber auch Ver­trauliches und Trauriges geschildert. Schade, konnte man nicht über alles berichten.» Kunden schätzen den Blick hinter die Kulissen, gerade weil die kleine Zeitschrift nicht einfach nur Werbung ist, sondern Hintergrundinformationen bietet und die Unternehmenskultur darstellt. «In der Rubrik ‹Aus unserem Kundenkreis› wird die Plattform gerne von unseren Kunden genutzt, um ihr Unternehmen vorzustellen, aber auch um die Zusammenarbeit mit uns zu schildern.» Als aufmerksame Zuhörerin, neugierig auf Erfahrungen aus anderen Ländern, offen, den eigenen Horizont erweitern zu können, erwirbt sich Antonia Lüthi als Redaktorin und als Führungskraft das Vertrauen derer, auf die sie zugeht.

Was hat sich in den letzten zehn Jahren verändert? «Anfänglich hatte ich grossen Respekt vor der Aufgabe, da ich noch keine Übung hatte. Und früher dauerte die Layoutphase deutlich länger, das Grob­layout musste von Hand gemacht werden. Heute kann Andrea Huggler dank dem Redak­tionssys­tem EditorBox die Artikel effizient überarbeiten und das Layout auf dem Bildschirm einsehen und korrigierend eingreifen.» Nicht geändert hat in all den Jahren die Motivation der Redaktorin, gerade weil sie durch ihre Tätigkeit intensiven Kontakt im ganzen Unternehmen hatte. «Man sieht und hört viel, man darf aktiv nach Geschichten suchen.» Motivierend sei jede Rückmeldung gewesen, gleichgültig ob positiv oder negativ. «Zu merken, dass die Zeitschrift gelesen und gewürdigt wird, hat mich immer gefreut.» Etwas schwieriger gestaltete sich oft das Finden von Leuten, die gerne und gekonnt schreiben. Viel Fingerspitzen­gefühl brauchte es jeweils dann, wenn ein Autor oder eine Autorin zwar einen interessanten Inhalt ablieferte, dieser aber wenig verständlich geschrieben oder deutlich zu lang war – oder einfach nicht rechtzeitig eintraf. Wie die Sache angehen, ohne Geschirr zu zerschlagen?

Zweifelsfrei hat Antonia Lüthi unsere «Marginalie» geprägt. Qualität von Inhalt und Sprache waren ihr gleichermassen wichtig. Ihre Eigenständigkeit ist typisch für den Zusammenarbeitswillen in unserem Unternehmen. Nummer für Nummer erschien, ohne dass irgendjemand Antonia Lüthi hätte mahnen müssen. Tauchten Fragen auf, die sie nicht selber beantworten konnte, kam sie auf mich zu, holte meine Meinung ein, um dann ohne Aufsehen die nächste Nummer anzugehen. So zusammenarbeiten zu können, ist ein Geschenk.