Von der Idee zum Bahntunnel

Am 9. Dezember 2007 wurde der Lötschberg-Basistunnel termingerecht in Betrieb genommen. Dank dem Tunnel hat sich die Reisezeit zwischen dem Oberwallis und Bern praktisch halbiert, dies nur einer von vielen Vorteilen. 2008 werden noch letzte Schlussarbeiten durchgeführt. Danach wird die BLS AlpTransit AG aufgelöst, und die neue Infrastrukturgesellschaft BLS Netz AG übernimmt als Rechtsnachfolgerin die verbleibenden Geschäfte. Ein ganzes Team, 33 Mitarbeitende, verabschiedet sich.

Frau Rohrer, Sie haben über sechs Jahre in der Kommunikation für die BLS AlpTransit AG gearbeitet, nun ist das Projekt zu Ende. Wie geht es weiter?

Zuerst einmal heisst es hier noch aufräumen und alle Dossiers abschliessen. Zudem erstelle ich eine Dokumentation zur Öffentlichkeitsarbeit, damit unser Tun und Lassen für die Nachwelt gesichert ist.

Danach geht es weiter zum nächsten grossen Tunnel. Ich werde am 1. Mai meine Arbeit in der Kommunikation bei AlpTransit Gotthard aufnehmen.

Was war das schönste Ereignis während Ihrer Arbeit für die BLS AlpTransit AG?

Die beiden grossen Feiern, die wir im Kommunikationsteam organisieren durften, waren sicher Highlights: im April 2005 der Hauptdurchschlag und im Juni letztes Jahr die grossen Eröffnungsfeierlichkeiten. Das waren für mich auch sehr emotionale Momente.

Ihr Chef, Peter Teuscher, ist als Kopf des Jahres 2007 nominiert. Warum hat er das aus Ihrer Sicht verdient?

Obwohl Peter Teuscher immer wieder betont, dass die termingerechte Fertigstellung des Basistunnels nur dank allen Mitarbeitenden gelungen ist, war er doch der Kopf an der Spitze. Er hat das Projekt über all die Jahre mit Weitblick und viel Geschick im Umgang mit den verschiedenen Interessenvertretern gelenkt. Und dafür hat er diese Nomination mehr als verdient.

Eine Buchtrilogie dokumentiert die Entstehung des Tunnels – von der Idee bis zum Bahntunnel. Was bedeuten Ihnen diese Bücher? Was bedeuten sie für die Mitarbeitenden der BLS AlpTransit AG und die anderen Projektbeteiligten?

Ich habe mit Herz und Überzeugung an diesem Projekt gearbeitet, und die Trilogie ist für mich persönlich ein sehr schöner Abschluss meiner Tätigkeiten für den Lötschberg-Basistunnel. Vor allem beim Durchblättern des Bildbandes kommen viele Emotionen hoch. Für unsere Mitarbeitenden und die Projektbeteiligten sind die Bücher eine tolle Erinnerung an die geleistete Arbeit. Schliesslich sind wir alle stolz darauf, bei einem solchen Jahrhundertprojekt mitgewirkt zu haben.

Gibt es ein Erlebnis im Projekt Lötschberg, das Sie Ihr Leben lang nicht vergessen werden?

Kurz nachdem ich bei der BLS AlpTransit AG begann, war ich zusammen mit einem Bauführer zum ersten Mal im Tunnel. Schon die spezielle Ambiance im Tunnel hat mich fasziniert, als ich dann aber selbst eine Sprengung auslösen durfte, war ich endgültig mit dem Tunnelvirus infiziert.

Was haben Sie in den sechs Jahren gelernt – von was am meisten profitiert?

Ich habe sehr viel gelernt im Umgang mit der Bevölkerung und den Medien und habe auch erlebt, was es bedeutet, in einem Projekt zu arbeiten, das sehr stark in der Öffentlichkeit steht. Am meisten profitieren kann ich von den Erfahrungen, die ich bei der Organisation der beiden grossen Feiern gemacht habe.

Wird der Abschied gefeiert?

Auch wenn es mir eigentlich nicht zum Feiern zumute ist, gibt es sicher ein kleines Abschiedsfest.