Redaktionsdienstleistungen
Der Commissario stand am Tresen seiner Lieblingsbar vis-à-vis des Kommissariats, schlürfte seinen Espresso und kaute hin und wieder missmutig auf seinem Bleistift herum. Seit man hier nicht mehr rauchen durfte, schmeckte ihm der Kaffee nicht mehr. Diese Gesundheitsheinis! Und heute Morgen hatte ihm sein Chef auch noch mitgeteilt, dass der Fall Rüdishürli – Rutisulli hatte sein Chef gesagt – ad acta gelegt werde.1
20.12.2005
Redaktionsdienstleistungen bedeutet, für Kunden zu schreiben und (Buch-)Projekte zu koordinieren. Ein Kunde wünscht einen gut verfassten Artikel für seine Mitarbeiter- oder Kundenzeitschrift, für einen anderen wird seine Lebensgeschichte oder die Geschichte zum Firmenjubiläum aufgeschrieben und veröffentlicht, ein dritter gibt ein Thema an und bekommt ein Heft herausgegeben. Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Die Abteilung Redaktionsdienstleistungen gab es in der heutigen Form vor ein paar Jahren noch nicht. Sie ist aus einem Kundenbedürfnis heraus entstanden. «Es war sehr spannend, dies alles mit aufbauen zu können», erzählt Projektleiterin Stefanie Stäuble. Überhaupt schätzt sie an ihrer Arbeit die Vielseitigkeit. Oft kann sie ihre Projekte von A bis Z begleiten, das schafft Identifikation.
«Letzthin fuhr ich für einen Artikel im Bulletin ‹Domus Antiqua Helvetica›, im Heft der Schweizerischen Vereinigung der Eigentümer Historischer Wohnbauten, nach Colombier und besuchte Jugendstilschlösser. Beim Anblick dieser Traumschlösser im wörtlichen wie im übertragenen Sinn geriet ich ins Schwärmen», erzählt die allgemein am Thema Wohnen interessierte Stefanie Stäuble.
In ihrem 70%-Pensum betreut sie verschiedene Zeitschriften und Bücher von der Artikelsuche bis zum Druck. Einmal jährlich erscheinen die Schweizerische Feuerwehr-Agenda sowie ein Band der Schriftenreihe «Die schönsten Seiten des Kantons Bern» der Gebäudeversicherung Bern, zweimal jährlich der «Kollergang», die Hauszeitschrift von Karton Deisswil, und «Domus Antiqua Helvetica».
Daneben schreibt und lektoriert sie für die «Marginalie» und andere Zeitschriften. Manchmal führt sie Interviews wie jenes mit dem Betriebspsychologen der Karton Deisswil, das sie anschliessend zu einem Bericht für den «Kollergang» verarbeitete. Auf der letzten Seite des «Kollergangs» kann man jeweils eine Kurzgeschichte von Stefanie Stäuble lesen. Überhaupt schreibt sie gerne Krimis. Einer liegt nahezu vollendet bei ihr zu Hause in der Schreibtischschublade.
Pressearbeit fällt auch in den Tätigkeitsbereich der ausgebildeten Journalistin und PR-Assistentin. Als frühere Berichterstatterin der SRG hat sie Kontakte zu anderen Medienschaffenden, die sie für Rezensionen nutzen kann. Vor dem Erscheinen eines Buches werden nämlich elektronische und gedruckte Vorschauen und später Werbeflyer an das Zielpublikum verschickt.
Manchmal wird Stefanie Stäuble gefragt, was sie eigentlich genau mache. Ihr Tageswerk in Stichworten zusammengefasst: Sie schreibt Artikel, Interviews, Pressetexte, sucht Autoren für Projekte, recherchiert, erstellt Inhaltskonzepte, beschafft Bilder, kontrolliert Übersetzungen, überwacht Termine. «Ja die Termine, je näher der Drucktermin, desto enger wird es.» Und in der Abteilung Redaktionsdienstleistungen wird es bald noch umtriebiger zugehen, schliesslich soll dieses Angebot für unsere Kunden weiter ausgebaut werden.