Neuerscheinungen

Berns mächtige Zeit. Das 16. und 17. Jahrhundert neu entdeckt

Nicht erst in jüngster Zeit reicht der Arm (Bundes-)Berns weit. Bereits im 16. Jahrhundert war die Stadt Bern so mächtig, dass sich ihr Untertanengebiet vom aargauischen Brugg bis kurz vor Genf erstreckte. «Berns mächtige Zeit» zeigt, wie sich die Berner nach der Reformation im Kriegeführen, Steuernerheben und Allianzenschmieden auszeichneten und sich der Ort so zum Stadtstaat mit dem grössten Territorium nördlich der Alpen entwickelte. Neben den territorialen Veränderungen erzählt das Buch aber auch von gesellschaftlichen Entwicklungen dieser Zeit. Die Entstehung des bernischen Patriziats fällt in die Zeit des 16. und 17. Jahrhunderts und wird mit der sozialen Differenzierung in Zusammenhang gebracht, eine Folge des Bevölkerungswachstums und der Beschränkung des Berner Burgerrechts. Ein Grossratsmandat zu erlangen und den familiären Güterbesitz zu vermehren, waren deshalb in diesen Kreisen wesentliche Faktoren für die Partnerwahl.

«Berns mächtige Zeit» versammelt über 150 Beiträge. Das detailreiche wissenschaftliche Werk ist nicht nur für Historiker/innen gedacht. Der Band ist reich illustriert, in einer gut verständlichen Sprache geschrieben und kann auch ausschnittsweise gelesen werden. Eingestreut in die verschiedenen Kapitel, finden sich kurze thematische Abrisse, im Kapitel «Umwelt, Bevölkerung und Wirtschaft» zum Beispiel über Kindsmord und Kinderaussetzung oder über die Überschwemmungen von 1566, als nach einem schneereichen Winter und heftigen Regenfällen im Juli die Brücken von Laupen und Aarberg von den Fluten mitgerissen wurden.

Stories of the future

Wie leben wir im Jahr 2050? Welche Bedeutung wird die Energie dann für unser Leben haben? Dominik Looser stellt sich vor, dass seine Hamster seinen Energiebedarf decken werden, indem sie im Laufrad Strom produzieren. In Nora Lipps Szenario wird jeder Bürger dazu verpflichtet, seine ihm eigene Energie an die Umwelt abzugeben.

So verschieden die Zukunftsvorstellungen der Jugendlichen sind, die sich am Geschichten-Wettbewerb des Bundesamts für Energie beteiligt haben: Gemeinsam ist allen die Angst vor einer übertechnisierten Welt, vor Umweltverschmutzung und sterbender Natur. Oder wie es Bundespräsident Moritz Leuenberger als Patronatsgeber des Wettbewerbs in seinem Vorwort formuliert: Die dreissig ausgewählten Verfasser/innen drücken in ihren Kurzgeschichten Visionen und Befürchtungen aus – und nehmen die Erwachsenen damit in die Pflicht.

Von Menschen und Orten

Was veranlasst jemanden, der Lehrer war, Militärpilot im Zweiten Weltkrieg, Leiter des Pestalozzidorfes in Trogen und Delegierter des Bundesrates für Katastrophenhilfe, nach 90 Lebensjahren über den Sinn seines Lebens nachzudenken? Vielleicht sind es gerade die vielen Erlebnisse, die Arthur Bill in seinem dritten Buch zurückblicken lassen. Neben Anekdoten bilden Begegnungen mit verschiedenen Persönlichkeiten und philosophische Betrachtungen den Schwerpunkt von Bills Lebens­bericht. Ob Mutter Teresa in Kalkutta, der Dalai Lama in Zürich oder Jean-Pascal Delamuraz in Bern – Arthur Bills Menschenfreundlichkeit und Lebensfreude machten diese Begegnungen erst möglich und wirkten ansteckend.