Neuerscheinungen

Urs Hofmann, Redaktionsdienstleistungen und Presse

Die Zeit im Auge

Rob Gnants Fotografie steht in der Tradition des wirklichkeitsnahen und gesellschaftskritischen Bildjournalismus. Während heute viele Medien immer Extremeres als alltäglich präsentieren, zeigen Gnants Bilder das Aussergewöhnliche im Alltäglichen, das Schöne im Gewöhnlichen. Seine Bilder machen Zeitgeschichte sichtbar.

Im Zentrum von Rob Gnants Fotografien stehen Menschen, die der Künstler in ihren Lebens- und Arbeitsräumen zeigt. Die Bilder werden begleitet von Texten von Fred Zaugg (Kunstkritiker), Alexander J. Seiler (Filmemacher und Publizist) und Gunnar Gilgen (Filmjournalist).

Rob Gnant wurde 1932 in Luzern geboren. Nach einer Fotografenlehre erregte er als 20-Jähriger Aufsehen mit einer Reportage aus den Kohlebergwerken im belgischen Borinage. Er arbeitete für «Die Woche», die «Neue Zürcher Zeitung» und die Zeitschrift «DU».

Paul Klee und seine Krankheit

Das Buch von Hans Suter über Paul Klee und seine Krankheit schliesst eine Lücke in der bisherigen Beschäftigung mit dem Künstler.

Als Paul Klee 1933 von den Nationalsozialisten als «entarteter Künstler» diffamiert und als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf entlassen wird, kehrt er mit seiner Frau Lily in seine Heimatstadt Bern zurück. 1935 erkrankt er schwer an einer rätselhaften Krankheit mit Hautveränderungen und stirbt 1940 an deren Folgen.

Paul Klee schuf in seinen fünf Krankheitsjahren ein umfangreiches Spätwerk, das sich vom früheren Schaffen unterscheidet. Der Autor beschreibt die Krankheit und den Krankheitsverlauf von Paul Klee leicht verständlich und einfühlsam und geht der Frage nach, inwiefern sich Krankheit und Todesnähe auf die Produktivität, Kreativität, Thematik und den Stil von Paul Klees späten Werken auswirkten.

Sandstein

Sandstein ist mehr als der graue Baustoff der Berner Altstadt und des Münsters. Das Fotobuch widmet sich erstmals der erstaunlichen Vielfalt des Materials. Zeitgenössischen Künstlern dient der weiche Stein als Arbeitsmaterial, Freikletterer hangeln in verschiedenen Schwierigkeitsgraden an Mauern oder Laubenbögen. «Sandstein» begleitet den Weg des Steins von seinem Herkunftsort, den Steinbrüchen in Ostermundigen und Krauchthal, auf die Baustellen und in die Künstlerateliers und zeigt, wie heute die Denkmalpflege mit der historischen Substanz umgeht.

Hansueli Trachsels grafisch prägnante Schwarzweissbilder vermitteln die geheimnisvolle Stimmung in den Steinbrüchen und dokumentieren Menschen bei der Arbeit am und mit dem Stein. Dazu erzählen dreizehn Autorinnen und Autoren in persönlichen Texten von ihren Verbindungen zum Berner Sandstein.

Berner Schlösser

Schlösser prägen die Landschaft wie kaum eine andere Baugattung. Sie sind eindrü­ck­liche Zeugen einer vergangenen Zeit und schützenswertes Kulturgut. «Berner Schlö­s­ser» stellt wichtige bernische Schlossdenkmäler aus verschiedenen Epochen vor.

Statt Herrschaftsherren und Landvögte beherbergen die Schlö­s­ser heute Gefängnisse oder Pflegeheime, andere sind in Gemeindebesitz oder gehören Stiftungen und sind dem Publikum als Restaurant oder Museum zugänglich. Zu einem grossen Teil sind sie indessen immer noch im Besitz von privaten Schlossherrinnen und Schlossherren und zeugen von der Grösse und Macht ihrer ehemaligen Besitzer, die heute auch Behüter, Unterhalter, Abwarte, Gärtner und Konservatoren genannt werden können.

Die Kunst- und Architekturhistorikerin Johanna Strübin Rindisbacher und der Fotograf Hans Rausser führen kompetent, informativ und mit faszinierenden Bildern durch Geschichte und Gegenwart der Berner Schlosslandschaft. Erschienen ist die Publikation in der Reihe «Die schönsten Seiten des Kantons Bern», herausgegeben von der Gebäudeversicherung Bern.