«Mit Zirkel und Palette»

11 875 Bücher haben Schweizer Verleger im Jahre 2006 herausgebracht, das sind knapp 33 pro Tag. Und genau 33 Bücher – also eine «Tagesproduktion» – hat die Sektion Kunst und Design des Bundesamtes für Kultur auf Antrag der Wettbewerbsjury aus den 398 eingereichten Publikationen zu den schönsten des vergangenen Jahres erklärt.

Erfreulicherweise ist auch wieder ein Werk dabei, das in unserem Hause gedruckt wurde: die von der Burgerbibliothek herausgegebene reich illustrierte Beschreibung von Leben und Schaffen des Architekten, Zeichners und Orientreisenden Theodor Zeerleder, der von 1820 bis 1868 gelebt hat. Die Verfasser, Mathias Bäbler und Marie Therese Bätschmann, bringen dem Leser auf 260 Seiten die Persönlichkeit Zeerleders nahe, der aus einer Bankiersfamilie stammte, sich in Karlsruhe zum Architekten ausbildete, in Paris seinen künstlerischen Neigungen Raum gab und ausgedehnte Reisen in den Süden Europas und in den Orient unternahm. In Bern hat er einige wenige Häuser gebaut, z.B. 1862 das erste Ge-bäude des Seminars Muristalden; hier ist er in seinen späteren Jahren auch als Förderer von Kunst und Geschichte wirksam gewesen.

Der Eintritt von «Zirkel und Palette» in den Kreis der schönsten Schweizer Bücher ist zum grossen Teil dem Buchgestalter Eugen Götz-Gee zu verdanken. Seine Meisterschaft besteht seit Jahrzehnten darin, aus einer Menge Text und Bildmaterial unterschiedlichster Masse und verschiedenartigen Ausdrucks Bücher zu gestalten, die sich dem wissenschaftlich interessierten Leser ebenso wie dem geniessenden Betrachter einfach, klar und ansprechend erschliessen. Das ist ihm mit dem vorliegenden Beispiel wiederum hervorragend gelungen. Nach seinen Angaben fertigte die Buchbinderei Burkhardt im zürcherischen Mönchaltorf den edlen Leineneinband an.