Kunst und Design – eine Einheit

Heinz Gerbers Werkvielfalt ist erstaunlich: Geschirr, Kunstwerke aus Ton, Holz und Metall, Möbel, Brillengestelle, und sogar ein Cembalo hat er kreiert. Er selbst wollte nie ein Hansdampf sein, denn in der Vielseitigkeit liegt auch eine Gefahr. Aber er wollte in allen Sparten einen wesentlichen und unverkennbaren Beitrag leisten und etwas machen, was wegweisend ist.

Seine Lust am Handwerk sowie seine Liebe und Sorgfalt für die Materie spürt man in seinen Objekten. Beim Entwerfen von Geschirr übernahm er das Credo seines Bauhaus-Lehrers Werner Burri, wonach die Herstellung von industriellen Produkten viel zu wichtig sei, als dass man sie allein den Unternehmern überlassen dürfe.

Heinz Gerber alias C. H. Clayberg

Als Heinz Gerber begann, Produkte für die Industrie zu entwerfen, legte er sich das Pseudonym C. H. Clayberg zu. Sein wirklicher Name sollte allein ihm und seiner Familie, nicht einer Firma gehören. «Clay» (engl. Ton) hat nie aufgehört, ihn zu interessieren. «Mit einem Tonklumpen kann man mühelos eine dicke, eisenarmierte Betonplatte zu Bruch bringen. Ich habe die Eigenschaften und Möglichkeiten von Ton aus naturwissenschaftlicher Sicht darum intensiv erforscht. Wer Ton ergreift, hat Jahrmillionen in den Händen.»

Zwischen Kunst und Design – eine Trennung, die im Gegensatz zu Amerika oder Italien in der Schweiz sehr ausgeprägt ist – hat er nie unterschieden. Im Gegenteil, er machte sich immer wieder stark dafür, dass sie als Einheit betrachtet werden. Nicht zuletzt dank ihm gibt es seit ein paar Jahren auch in Bern eine Fachhochschule für Kunst und Design.