«Kleine Schriften zum Recht» – die Essenz eines komplexen Sujets
Mit dem Ziel, der Leserin und dem Leser die Essenz eines komplexen Sujets aus dem Wesen des Rechts in leicht verdaulicher Art zu präsentieren, haben die beiden Berner Professoren Markus Müller und Pierre Tschannen, Ordinarien für Staats- und Verwaltungsrecht an der Universität Bern, gemeinsam mit dem Stämpfli Verlag Ende 2005 eine neue Schriftenreihe ins Leben gerufen. Die Reihe soll die schweizerische Rechtsliteratur um eine Literaturgattung bereichern.
20.12.2010
Die «Kleinen Schriften» wollen nicht mehr, aber auch nicht weniger, als zu einem besseren Grundverständnis des Rechts und seiner Disziplinen beitragen. Recht zu verstehen, ist mehr, als es zu kennen. Recht verstehen zu lernen, ist ein anforderungsreicher und langwieriger Prozess, der ein solides Fundament erfordert. Detailwissen über einzelne Normen, Gerichtsentscheide und Gelehrtenmeinungen genügt hierfür nicht. Ein komplettes Verständnis bedingt mehr – ab und zu auch einen Schritt zurück und eine Betrachtung aus der Distanz, eventuell sogar aus ganz anderer Richtung. Dies erst öffnet den Blick auf Grundlinien und Grundideen des Rechts.
Die «Kleinen Schriften zum Recht» wollen hierbei behilflich sein. Wem? Jedem am Recht Interessierten. Juristen, die ihr Spezialgebiet wieder einmal unter einem anderen Gesichtswinkel betrachten möchten, ebenso wie Vertretern angrenzender Disziplinen, die einen Blick über die Grenzen ihres Faches hinauswagen wollen. Kurze, gut lesbare Texte sollen einen Blick hinter die Kulissen des positiven Rechts gewähren. Damit ersetzen sie weder Lehrbücher noch Kommentare. Ihr Wert liegt darin, dem Leser die Essenz eines komplexen «Sujets» in leicht verdaulicher Art zu präsentieren – zur Vertiefung, zur Verständnisbildung, zur Zerstreuung.
Die Bücher, die immer in einer anderen Farbe erscheinen, präsentieren sich im kleinen und handlichen A6-Format. Der Themenfächer erstreckt sich über sämtliche Disziplinen der Rechtswissenschaft und soll auch angrenzende Gebiete erfassen. Dabei hat Geschichtliches ebenso Platz wie Aktuelles, Konzeptuelles ebenso wie Philosophisches, Deskriptives ebenso wie Kritisches.
Bisher sind in der Reihe elf Werke von renommierten Professoren erschienen. Den Anfang machte eine Schrift zur Geschichte des Verwaltungsrechts (M. Müller). Es folgten Werke zu Freiheit und Gleichheit (G. Stratenwerth), zur EMRK (A. Häfliger), zu den «Droits fondamentaux» (E. Grisel), zu den Systemen des allgemeinen Verwaltungsrechts (P. Tschannen), zu den Staatsaufgaben (P. Richli), zur Rechtsanwendungsmethodik (Hj. Seiler), zu «Gouvernement suisse» (E. Grisel), zur Geschichte des Sozialversicherungsrechts (E. Murer) und zuletzt, soeben erschienen, zur Psychologie im öffentlichen Verfahren (M. Müller).