Freizeit während Corona

Morgenspaziergänge und neue Erkenntnisse

Während der Homeoffice-Zeit trat an die Stelle des Arbeitswegs ein ausgiebiger Morgenspaziergang mit unserer Hundedame Winny. Herrliche frische Luft, Vogelgezwitscher und zwischendurch mal Regenschauer, die mit der richtigen Bekleidung und Einstellung eine enorm erfrischende Wirkung haben – so startete ich neuerdings in den Tag.

Und plötzlich interessierte mich, was mich denn da alles an Pflanzen, Gräsern und Büschen am Wegrand begleitete. «PictureThis», eine interessante App, von der mir meine Freundin erzählte, wurde zu meinem treuen Begleiter, und schon bald kannte ich von vielen von uns herablassend als Unkraut bezeichneten Pflänzchen die wunderschönen Namen, z.B. Kriechender Günsel, Faden-Ehrenpreis, Behaarter Kälberkropf oder Chinesische Wiesenraute.

Und: Dank «PictureThis» kann ich mich fast schon als Getreidefachfrau betiteln, denn immerhin kann ich nun Gerste von Roggen, Weizen und Hafer unterscheiden. Ich kann die App wärmstens empfehlen, aber Achtung: Suchtpotenzial!

Lilian Zweifel, Datenpflege Fahrplan

Gartenpflege

Wie viele andere haben auch wir unseren Garten etwas intensiver pflegen können. Dank Corona respektive Homeoffice konnten wir unseren frisch angesäten Rasen in der trockenen Zeit dreimal täglich giessen, und das Resultat spricht für sich: Rebe, Kräutergärtli, Kürbis und Rhabarber gedeihen wunschgemäss, und auch die Rosen hat mein Mann erfolgreich zum Austreiben gebracht.

Anna Mülhauser, Projekte Medienvorstufe

Kräuter

Wir haben in der Coronazeit, inspiriert von meinen Eltern, begonnen, auf unserem Balkon Kräuter zu ziehen. Der Duft von Basilikum, Rosmarin, Minze und Co. brachte uns die Natur näher. Überhaupt war der Trend weg von der Zivilisation in dieser Zeit deutlich spürbar, man hatte das Gefühl, die Natur erhole sich ohne die Menschen, die Vögel zwitscherten lauter, die Luft sei sauberer.

Philipp Hofer, Medienvorstufe

Waldspaziergänge

Ich gehe seit dem Lockdown fix einmal in der Woche ganz alleine und nur für mich circa zwei Stunden in den Könizbergwald spazieren, und zudem habe ich mit Handlettering angefangen.

Linda Kubli, Fachmedien

Home, sweet home

Nix mit Schulreise nach Rotterdam, auch kein Abstecher nach Frankreich. Sogar die Alpe ist so fern wie noch nie ... Stimmung: Gefrierpunkt.

Dann die zündende Idee: Warum nicht zum Trost eine kleine kulinarische Weltreise in der eigenen Küche? Jede/r darf drei Länder auswählen. Gesagt, getan. Wir waren in Thailand, China, Mexiko, Indonesien, Marokko, Griechenland, Italien, in der Türkei, sogar in der Schweiz (immer inkl. Dessert). Hat wunderbar geschmeckt!

Zwar spannen die Hosen etwas mehr als sonst, und derjenige, der mit Aufräumen betraut war, musste echt leiden, doch die Stimmung war nun heiter. Angenehme 25 Grad, würde ich meinen ...

Nadja Kummer Kronig, Sprachdienstleitungen

Stilvoll auf den Sattel geschwungen

Während des Studiums in Zürich war ich ein ausgemachter Velocrack. Pro Woche war ich mehrere Hundert Kilometer mit dem Mountainbike (MTB) und dem Rennvelo unterwegs, eine Zeit lang zudem als Velokurier. Nach Uniabschluss und Berufseinstieg nahm die Anzahl geradelter Kilometer erschreckend ab, obwohl ich mir ein neues MTB zugelegt hatte. Zusammen mit dem Rennvelo blieb es im Keller als Staubfänger zurück.

Was vor rund zwei Jahren zaghaft begonnen hatte, brach nun während des Shutdowns schlagartig wieder auf. Ich brauchte Bewegung, Natur, frische Luft. Ich brachte beide Räder in Schuss.

Für das MTB wie auch für das Rennvelo besorgte ich mir neue Kleider (zugegeben, ich bin ein Narzisst: Auf dem blauen MTB wie auch auf dem orangen Rennvelo muss ich jeweils ein farblich abgestimmtes Outfit tragen). Kurze Hosen, lange Hosen, Thermo-Hosen, Kurzarm-Jerseys, Langarm-Jerseys, Thermo-Jacken, Handschuhe (kurz, lang, Winter), Schuhe, Schuhüberzieher, Helm, Sonnenbrille – all das musste neu sein. Allein meine alte zerbeulte Sigg-Flasche und meinen Windstopper von Gore Bike Wear für den Winter habe ich in die neue Ära hinübergerettet.

Zurzeit gehe ich zweimal die Woche insgesamt zwei bis vier Stunden radeln. Mehr erlaubt meine Kondition noch nicht. Mit dem MTB mache ich den Hardwald (im Nordosten von Opfikon) unsicher. Mit dem Rennvelo fahre ich die kleine (Flughafen-) oder die grosse (Greifensee-)Schleife.

Ich möchte noch dieses Jahr wieder einmal um den Zürichsee fahren können, das wäre dann die ganz grosse Schleife. Und ich sondiere MTB-Trails in den nahen Alpen.

Noch ein Wort zu meinem Rennvelo: So mancher Hipster würde sich die Finger lecken, doch ich trenne mich erst dann von meinem Schatz, wenn er auseinanderfällt. Es ist ein revidierter 1979er-Cilo mit Stahlrahmen und Shimano-600er-Gruppe «Arabesque» – ein Erbstück, damals eine ziemlich teure Anschaffung.

Zwar ist die Bedienung der am Querrohr angebrachten Schalthebel etwas unbequem. Und es lässt sich darüber streiten, ob es sinnvoll ist, mit Collés zu fahren. Doch alle Komponenten versehen auch nach fast 40 Jahren und unzähligen Kilometern noch präzise ihren Dienst, der in Birmingham geschmiedete Rahmen ist tadellos.

Ich bin auch schon mit einem modernen Rennvelo gefahren. Doch die alten Drahtesel stehen den neuen in Bezug auf das Fahrgefühl in kaum etwas nach. In Bezug auf das Optische ist für mich indessen klar: So ein altes Rennvelo, das hat Stil.

Zoltan Tamassy, Redaktion LOKI

Corona-Lifestyle von Sandra Campana

Handlettering-Webinare, Zoom-Kurse an Hochschulen und ja, auch Online-Sportlektionen haben meine Tage bisher bereichert. Natürlich funktioniert vieles davon (vor allem der Sport) nur mit einer guten Portion Eigendisziplin. Aber ich denke, jeder hat den Anspruch, seine (zum Teil auch bewusst gewordene) Lebenszeit gut zu nutzen.

Blog von Sandra Campana