Faszination Wald

«Der Wald ist in der Tat seit langem ein Ort grosser Inspiration, und ich erachte ihn als hochkomplexes Gebilde. Es ist die Faszination von drei Themenbereichen, die mich immer wieder in die Wälder treibt. Erstens die Ästhetik der Wälder, vor allem der Urwälder, zweitens die mit dem Wald verbundenen Mythen und letztlich die naturwissenschaftliche Ebene, so zum Beispiel die Erforschung der Biodiversität oder die nachhaltige Forstwirtschaft»*, so George Steinmann, ein Künstler, den man von den unterschiedlichsten Seiten her kennt.

Sein Betätigungsfeld ist breit, denn er ist sowohl bildender Künstler als auch Musiker. George Steinmann ist 1950 geboren, hat Malerei, Musik und Afroamerikanistik in Basel und San Francisco studiert.

Betrachtet man eine Waldfotografie von George Steinmann, taucht man in das Leben der Wälder ein, und gleichzeitig beginnt man zu verstehen, wie vielschichtig Steinmanns Kunstverständnis ist. Es geht weit über die klassischen Disziplinen der Kunst hinaus, hinein in andere Wissensbereiche, zum Beispiel in diejenigen von NGOs, der lokalen Bevölkerung oder der Politik.

«Blue Notes», so hiess seine erfolgreiche Ausstellung Anfang dieses Jahres im Helmhaus Zürich, die die Gelegenheit bot, in Steinmanns vielschichtiges Universum einzutauchen. Im Rahmen dieser Ausstellung ist im März 2007 im Stämpfli Sachbuchverlag das Buch «KOMI» erschienen, das sich mit einer wachsenden Skulptur – einem Zentrum für nachhaltige Forstwirtschaft – in der Taiga der russischen Republik Komi befasst.

*Aus einem Interview mit Andreas Fiedler in  «Blue Notes», dem gleichnamigen Buch zur Ausstellung im Helmhaus Zürich, Verlag für moderne Kunst Nürnberg