Blickpunkt - Puh ... geschafft

Nervosität ist nicht unbedingt ein Begleiter von mir. Für einmal kam das ganz anders. Unerwartet und gleich richtig heftig. Mit meinen eher 50 als 45 Jahren stelle ich mich nochmals der Herausforderung von Abschlussarbeiten und Prüfungen. Vier schriftliche und zwei mündliche. Die erste gleich zum Start ins neue Jahr. Letztmals war ich am KV in dieser Situation und hätte von daher eigentlich ein gutes Gefühl haben können. Schliesslich wurde ich im Französisch mündlich nach einer Minute gefragt, ob ein Elternteil Französisch als Muttersprache habe. Nein, aber danke für das Kompliment. Auch gut für das Selbstvertrauen. Gutes Französisch steckt nicht dahinter. Heute zumindest nicht mehr. Zurück zu dieser 15-minütigen Tortur. Frühzeitig stand ich vor der Tür zum Schulzimmer. Und dann kam es: trockener Mund, herumtigern, auf die Uhr schauen. Und das Ganze nochmals von vorn. Kein gutes Gefühl, aber jetzt gab es kein Zurück mehr. Der erste Teil war noch ganz okay. Schliesslich ging es um meine Abschlussarbeit. Da selbst geschrieben, wusste ich einiges zu berichten. Dann kam der zweite Teil. Wissensfrage folgte auf Wissensfrage. Nicht das erwartete Gespräch unter «Experten». So gut wie möglich versuchte ich, die drei Punkte zu diesem Thema und die vier Merkmale eines anderen aufzuzählen, zu umschiffen oder einfach um eine andere Frage zu bitten. Erfolgreich zwar, aber brauchen tu ich das nicht. Wenigstens war die Zeit schnell vorbei. Zumindest im Nachhinein.