Arbeit 4.0 – erfinden Sie Ihre Arbeit neu

Haben Sie Freude an Ihrer Arbeit? Empfinden Sie diese als etwas Sinnvolles? Falls Ihre Antwort «Ja, und wie!» lautet – fantastisch, weiter so. Falls nicht – keine Sorge, Sie gehören zur Mehrheit. Und Sie können etwas ändern.

Auch im 21. Jahrhundert wird Arbeiten oft auf Geldverdienen reduziert. So überrascht es nicht, dass nur zwei von zehn Personen grosse Freude bei ihrer Tätigkeit empfinden. Was fehlt, damit der Wunsch nach einer erfüllenden Arbeit Realität wird?

Unsere Vorstellung vom Wert der Arbeit ist im Zeitalter der Industrialisierung stecken geblieben. In unseren Köpfen hausieren Wertesysteme wie «Arbeiten ist nun mal mühsam» oder «Mach Karriere, dann geht es dir gut». Diese Arbeitsmoral, die im Protestantismus des 16. Jahrhunderts wurzelt, hat unserer westlichen Gesellschaft einen einzigartigen Wohlstand beschert – beispielsweise verdienen wir Schweizer 2019 fünfmal mehr als noch 1969 –, doch steht sie der Entwicklung der Arbeit, im Sinne einer erfüllenden Tätigkeit, im Weg.

Nachdem wir uns während Jahrhunderten auf das ökonomische Wachstum und den finanziellen Wohlstand konzentriert haben, ist es deshalb an der Zeit, dass wir als Gesellschaft einen Schritt weiter gehen und den sozialen und emotionalen Wohlstand in unsere Überlegungen vom Sinn der Arbeit integrieren.

Arbeit darf Spass machen

Hatten Sie auch schon mal den Gedanken, dass ein Leben ohne Arbeit besser wäre? Doch es wäre fade und sinnentleert. Wir Menschen wollen arbeiten, einfach nicht so, wie wir es heute tun. Wir wollen tätig sein, etwas erschaffen, gebraucht werden und durch unsere Arbeit Teil einer Gemeinschaft sein.

Für mich ist Arbeiten eine Spielwiese, um mit inspirierenden Menschen tolle Dinge zu erschaffen, daran Freude zu haben und meine Existenz als etwas Sinnvolles zu empfinden. Deshalb frage ich mich täglich, worauf ich einmal zurückschauen möchte und was mir wirklich wichtig ist.

  • Ist es die Anerkennung der Öffentlichkeit, die mich in Kürze wieder vergisst, sobald ich nicht mehr CEO bin, oder das Leuchten in den Augen der Menschen, die ich in Innovationsprojekten begleiten darf?
  • Ist es die Zahl, die jeden Monat auf meinem Gehaltsauszug steht, oder sind es die vielen Begegnungen mit Menschen?
  • Ist es die volle Agenda, die mir ein illusorisches Gefühl von Wichtigkeit gibt, oder die Freiheit, auch mal Luft für anderes zu haben?

Wie möchten Sie einmal auf Ihr (Arbeits-)Leben zurückblicken?

Der Autor

Dino Beerli (*1980) studierte an der Universität Lausanne und in Granada/Spanien Sozial- und Wirtschaftswissenschaften und an der Universität Zürich angewandte Psychologie.

Heute begleitet er Unternehmen bei der Entwicklung von Innovation und agiler Zusammenarbeit und lanciert eigene Projekte in den Bereichen Bildung, soziale Innovation sowie kreative Job- und Lebensgestaltung, genannt «Design Your Life».

In seinem Buch «Geilzeitarbeit» zeigt er, welche historisch gewachsenen Vorstellungen unserem Glück im Weg stehen und wie man mit Design Thinking seine Arbeit neu erfindet und als Bereicherung für ein wertvolles Leben empfindet. Zahlreiche Übungen und Tools helfen einem dabei, seine Ideen zu entfalten. So ist, wer am Ende des Buches ankommt, auf dem besten Weg, nicht nur aus seiner Arbeit, sondern aus seinem Leben überhaupt eine geile Zeit zu machen.

Der Begriff Geilzeitarbeit ist nur ein Wortspiel, das zeigt, dass Begriffe wie Voll- oder Teilzeitarbeit keine qualitative Komponente haben. Diese drücken lediglich aus, wie viel Zeit wir bei der Arbeit verbringen, aber nicht, dass sie etwas Positives und sehr Sinnvolles sein kann.

Dino Beerli: «Geilzeitarbeit. Arbeit neu denken». 128 Seiten broschiert, mit zahlreichen Tools und Übungen. Fr. 34.–

Ausstellung im Foyer an der Wölflistrasse bis am  30. September  2019