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Webdesigner und mehr

Die virtuelle Welt verändert sich. Die dazugehörigen Geräte und Technologien ebenso – wer hätte gedacht, dass heute die mobilen Geräte kinderleicht mit einem Fingerwischen und -tippen bedient werden können? Dies wirkt sich nicht nur auf die Nutzergewohnheiten aus, sondern auch auf die Anforderungen an die Internetspezialisten.

User Experience

Screendesigner, Mediengestalter oder Webdesigner gibt es zwar immer noch. Die Berufsbezeichnungen vermögen die immer komplexeren Arbeitsweisen des Berufsstands aber nicht mehr vollständig abzubilden. Die Internetbranche antwortet mit neuen Berufen: Heute gibt es UX-Designer, Interaction Designer oder Informationsarchitekten, um nur einige zu nennen. «UX-Designer trifft es am besten», sagt Mathias Ramseyer, bei Stämpfli zuständig für Webprojekte, «denn die User Experience beinhaltet das Nutzererlebnis rund um den gesamten Service bzw. ein Produkt. Es geht um mehr als eine gute Usability und eine durchdachte Informationsarchitektur. Wir müssen bei den Usern Emo­tionen wecken, indem wir den Webauftritt visuell ansprechend gestalten. Der User muss sich in­tuitiv auf der Oberfläche zurechtfinden und sich wohlfühlen.»

Konzept, Gestaltung und technische Umsetzung

Am Anfang eines jeden Projekts sitzt Mathias Ramseyer mit seinen Kunden zusammen und nimmt ihre Bedürfnisse und Erwartungen auf: In welchem Markt bewegt sich das Unternehmen? Welche Kundschaft soll angesprochen werden? Welchen Stellenwert hat ihr Webauftritt als Kommunikationsinstrument? Welche Informationen sollen auf der Website verbreitet werden? Sind bereits Texte und Bilder vorhanden? Muss sich der Auftritt starr an das CI/CD anlehnen usw.? Sind alle Fragen und User Needs geklärt, beginnt er mit der konzeptionellen Arbeit.

Informationsarchitektur

Zuerst dreht sich alles um die Informationsarchitektur des Webauftritts: Ist die Website logisch und übersichtlich aufgebaut? Findet der User die Inhalte, die er sucht, mit wenigen Klicks?

Ist die Struktur festgelegt, erstellt Mathias Ramseyer sogenannte Mockups bzw. Wireframes. Auf diesen Entwürfen platziert er die Inhalte. «Man kann sehr viel experimentieren. Man probiert aus, wie der User am einfachsten zu seinen Infos kommt und wo gegebenenfalls interaktive Elemente wie Videos sinnvoll sind. Immer nach dem Grundsatz: Keep it simple. In dieser Phase können wir ohne grossen Mehraufwand Sachen ändern, da noch kein Gestaltungs- und Programmieraufwand angefallen ist.»

Gestaltung und Umsetzung

Steht das Grundgerüst, geht es an die Gestaltung. Mathias Ramseyer visualisiert Ideen, entwirft ein Screendesign und macht Musterseiten. «Entweder sind mir durch ein bestehendes CI/CD enge Grenzen gesetzt, oder ich kann meinen Ideen freien Lauf lassen und zum Beispiel eine passende Bildwelt entwickeln», umschreibt der Webdesigner die beiden Pole der gestalterischen Arbeit. Ist der Kunde mit den vorgelegten Entwürfen zufrieden, startet er mit der Umsetzung. Hierbei stehen ihm mehrere Programmierer zur Seite, die sogenannte Templates (Vorlagen) für das jeweilige System – z.B. die Open-Source-Programme Typo3 oder Magento – programmieren. Mathias Ramseyer übernimmt das Frontend-Engineering, will heissen: Er setzt das Screendesign in HTML und CSS um.

Hard und Soft Skills

Grafik, Ästhetik, Konzeption, Textgestaltung und Suchmaschinenoptimierung SEO, Programmierung, Social Media, Onlinemarketing, Projektmanagement und und und: Webspezialisten benötigen für ihre Arbeit unterschiedlichste Kenntnisse, die sich die meisten «on the job» angeeignet haben. «Heute braucht es in unserer Branche T-shaped People», ist Mathias Ramseyer überzeugt. «In einem Gebiet ist man spitze, in allen anderen hat man den Überblick.»