Papierpreisentwicklung

Gemäss Bundesamtes für Statistik per Ende März 2018 hat sich der Produzentenpreisindex für Papier in einem Jahr um 8,5% erhöht, der Importpreisindex um 7,8%. Dieser Index zeichnet ein Bild von allen Papieren. Gewisse Druckpapiere liegen je nach Rohstoff, Kapazität und Wechselkurs sogar deutlich über dem Index. 

Nach vielen Jahren mit Überkapazitäten und einem Käufermarkt tendieren die Papierpreise seit 2017 wieder nach oben, und dieser Trend setzt sich in diesem Jahr weiter fort. Mit Ausnahme der Papierfabrik Perlen produziert keine andere Papierfabrik mehr in der Schweiz. Der grösste Teil des in der Schweiz bearbeiteten Papiers muss aus Europa importiert werden. Die Euro-Wechselkursentwicklung von ca. +11% von April 2017 zu April 2018 ist ein Bestandteil dieser Preisentwicklung. Die Hersteller haben aufgrund der tiefen Papierpreise aus der Not in den letzten Jahren massiv Kapazitäten abgebaut. Gleichzeitig stiegen und steigen die Preise für die Rohstoffe Holz, Zellstoff und Altpapier, was einen weiteren Druck auf die Preise auslöste. Die Preise für Zellstoff, mit bis 75% Anteil ein Hauptbestandteil für «holzfreie Papiere», stiegen innert Jahresfrist aus verschiedenen Gründen um ca. 35%. Die grossen, integrierten Papierhersteller haben Maschinen abgebaut oder für die Kartonherstellung umgebaut. Kleinere Hersteller, die den Rohstoff am Markt einkauften, mussten teilweise die Produktion ganz einstellen. Diese Marktentwicklungen führten dazu, dass wir heute klar einen Verkäufermarkt sehen. Aufgrund der eingeschränkten Kapazitäten entwickeln sich höhere Preise und für einige Papiersorten Lieferfristen, die wir zuletzt vor zwanzig Jahrengesehen haben. Diese Fristen liegen für Grossmengen mittlerweile bei einigen Papierarten (z.B. LWC) bei acht und mehr Wochen. Der Papierverbrauch in Europa ist erfahrungsgemäss im zweiten Halbjahr höher als im ersten Halbjahr. Aufgrund weiterer Fabrikschliessungen in den ersten Wochen dieses Jahres, der momentanen Wechselkursentwicklung und weiter steigender Preise bei den Rohstoffen ist für das zweite Halbjahr 2018 mit weiteren Preissteigerungen zu rechnen.