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Bewusstsein im digitalen Dasein

«Wie sozial sind soziale Medien?» Diese und weitere Fragen haben mich und ­andere Lernende aus allen Bereichen während des Social-Media-Workshops ­beschäftigt.

Am 2. März fanden wir uns in der Freizone über Flipchartblätter gebeugt am Schreiben, Diskutieren und Kommentieren. Christoph Ramseier, der Organisator des Workshops, hatte für uns Fragen zusammengestellt. Unsere Aufgabe war es, unsere Gedanken zu bündeln und Antworten zu formulieren.Fragen wie «Welche Chancen bieten soziale Medien?» wurden mit Schilderungen von eigenen Erfahrungen beantwortet. Oft waren die Erfahrungen der anderen deckungsgleich mit den eigenen. Mit einheitlich zustimmendem Kopfnicken wurde den Erzählenden zugehört. Bei Fragen um den Datenschutz gingen die Meinungen hingegen auseinander. Für die einen ist der Schutz der persönlichen Daten etwas, worauf minutiös geachtet werden muss, und unabdingbar, wenn man sich auf sozialen Plattformen bewegt. Die anderen entgegneten trocken: «Ich habe nichts zu verstecken. Von mir aus können die alle meine Daten sehen.» Mit Beispielen von Jugendlichen, die ihre Lehrstelle aufgrund obszöner Bilder im Netz verloren, kann kaum jemand geschockt werden. Denn es trifft sowieso nur die anderen. Schade nur, dass der Begriff «obszön» kaum objektiv betrachtet werden kann.

 

In einem weiteren Teil erzählte Christoph Ramseier Verschiedenes über Social Media und die allgemeine Internetnutzung in der Schweiz. Wussten Sie zum Beispiel, dass 91 Prozent der Nutzer das Internet mindestens einmal wöchentlich unterwegs brauchen? Das ist eine Zunahme von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Klingt nach einer Riesenzahl, doch wenn man bedenkt, wie verlockend es ist, unterwegs kurz die Mails zu checken, Neuigkeiten aus der Welt zu ­l­esen oder schnell, schnell eine WhatsApp-Nachricht zu beantworten, erscheint das gar nicht so unrealistisch. Ich bin das beste Beispiel, denn ich höre meine Musik über Spotify, lese online die News und kommuniziere mit Freunden über WhatsApp – das macht mich zum Dauerinternetnutzer auf dem Weg von A nach B.

Zudem wurden wir darauf aufmerksam gemacht, wie abhängig wir von den dauersummenden «schlauen Telefonen» sind. Zahlen aus Deutschland belegen die Abhängigkeit: Deutsche «Onliner» sind pro Monat durchschnittlich 24 Stunden im Netz! Ich gehe davon aus, dass Zahlen aus der Schweiz nicht gross davon abweichen würden.

Chancen versus Gefahren

Das Fazit des Workshops lautet: Nutze die Chancen, vermeide die Gefahren. Die Chancen können bedeuten: sich zu vernetzen, Kontakte zu pflegen, sich zu unterhalten und unterhalten zu werden. Die Gefahren sind: der Smartphonesucht zu verfallen, durch Fehlverhalten arbeitslos zu werden oder ­wegen asozialen Verhaltens vom besten Freund in der Stammbar sitzen gelassen zu werden.