• Vorwort

Im Osten viel Neues!

Es ist kein grosser Firmenzukauf und keine Schlagzeilentransaktion: Mit Stämpfli Polska haben wir eine auch für unseren Massstab kleine Firma ins Leben gerufen. Für uns ist es dennoch ein Meilenstein in der Firmengeschichte. Nach dem Joint Venture Kraft all media in Deutschland ist es das zweite Auslandsengagement, das wir eingehen. Besonders aber ist es die erste hundertprozentige Tochter im Ausland, das erste Mal, dass wir auf diese Distanz unser Fachwissen und unsere Branchenkenntnisse verkaufen wollen und in der direkten Führung unternehmerisch tätig sind.

Die grafische Branche in der Schweiz boomt nicht. Seit 1990 schlossen in der Schweiz etwa 50% der grafischen Betriebe ihre Tore, 40% der Arbeitnehmer verloren dadurch ihre Stelle. Dass wir in dieser Zeit den Personalbestand um etwa 25% steigern konnten, zeigt die erfreuliche Entwicklung unserer Firma. Aber auch für uns ist der Markt eng, sind die Margen knapp; nur dank einer sorgfältig positionierten Nischenpolitik mit qualitativ hochstehenden Leistungen können wir im Markt erfolgreich sein.

Polen ist ein Wachstumsmarkt. Wir gehen denn auch nicht dorthin, um in erster Linie billiger für den Schweizer Markt zu produzieren. Sondern wir wollen in diesem Land – einem Markt mit etwa 40 Millionen Menschen – für den dortigen Binnenmarkt tätig sein. Im Bereich Druck scheint uns Polen bereits sehr weit fortgeschritten, etliche Betriebe sind technisch ähnlich weit entwickelt wie unsere. Anders sieht es in der Medienvorstufe aus: Sowohl die klassische Vorstufe wie auch unsere technologisch führenden Produkte und Lösungen, unser Prozesswissen und unsere Publikationssysteme sind im polnischen Markt noch nicht in gleicher Weise etabliert wie in der Schweiz. Schritt für Schritt wollen wir ein Unternehmen aufbauen, das unseren polnischen Kunden mit Leistungen von der Inhaltsbeschaffung bis zur Koordination der Herstellung von Publikationen dienen kann.

Wir unterschätzen die Anforderungen nicht, die mit einem solchen Engagement im Ausland auf uns zukommen. Sehr sorgfältig haben wir uns in der Vorbereitung mit den Fragen im Bereich der Führung und der kulturellen Probleme beschäftigt. Die Chancen, die wir identifiziert haben, sind jedoch gross genug, um diesen Schritt zu machen: eine spannende Herausforderung für alle Beteiligten.