• Vorwort

Die Insel der Glückseligen

Einige mögen sich noch erinnern, als der Dollar bei etwa 4.50 Franken notierte. Das englische Pfund war über zwölf Franken wert. Die Schweizer Volkswirtschaft hat seither immer wieder beweisen müssen, aber auch beweisen können, dass sie in der Lage ist, sich an Veränderungen anzupassen, die der Lauf der Wirtschaft mit sich bringt.

Viele Staaten kämpfen mit hoher Verschuldung, gewaltige Las­ten schränken die Handlungsfreiheiten in diesen Ländern einschneidend ein, harte Sanierungspolitik treibt die Bürger auf die Strasse. Die Schweiz schreibt trotz kaum durchlebter Krise immer noch schwarze Zahlen, unser Finanzhaushalt ist glücklicherweise relativ gesund. Wir sind mithin eines der konkurrenzfähigsten Länder der Welt.

Ich vermisse bei uns im Land ein gesundes Selbstvertrauen, ein Vertrauen in diese eigene Stärke. Allenthalben werden die einen nicht müde, unsere Schwächen aufzulisten, die anderen, uns als fehlerlos und uns selbst genügend hinzustellen. Wir haben natürlich Schwächen und Stärken, viel zu bieten, wir können uns etliches leis­ten. Was wir uns aber nicht leisten können, ist auf den Lorbeeren ausruhen, noch weniger, von unserer Insel herab eine splendid isolation fordern und leben.

Unser Erfolg basiert unter anderen Faktoren auf einer sehr banalen Ursache: auf gründlicher, sorgfältiger Arbeit. Solche ist unablässig notwendig, um unseren Wohlstand zu bewahren. Unsere Qualität hat Weltruf. Qualität auf dem Werkplatz, Qualität in allen Wirtschaftsbereichen ist auch in Zukunft unerlässlich. Es braucht aber auch Qualität in der Politik, nach innen und nach aussen. Konkordanz statt Dissonanz, Agieren statt Reagieren. Beides vermisse ich; zuweilen habe ich den Eindruck, wir beschäftigten uns nur mit uns selbst statt mit den Aufgaben, die zu lösen sind. Der englische Physiker Isaac Newton hielt einmal fest: Schicksal ist nicht eine Frage des Zufalls, sondern der Wahl. Jeden Tag stehen wir vor einer solchen Wahl. Weil wir uns dessen bewusst sind, haben wir es in unserer Unternehmenskultur festgehalten: Alles beginnt bei mir, ich bin ein Teil des Ganzen, ich diene dem Ganzen.